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Samstag, 31. Januar 2009

Oh man, hab ich schon lange nicht mehr geschrieben. Ich habe 12 Tage hinter mir, die viele Eindrücke hinterlassen hat.
Letzten Sonntag z.B. war ich ziemlich unzufrieden mit mir und meiner Predigt. Sicher, man kann immer was besser machen, aber... ich hatte mich schon bei der Abfassung ziemlich verschätzt. Mein Ziel, mit der Predigt spätestens Freitag Abend fertig zu sein, habe ich kräftig verfehlt. Samstag Abend war ich fertig, bin nach Hause gefahren und nach einer Korrektut meiner Frau entschieden: die muss ich nochmal umschmeißen. Dementsprechend wusste ich, dass ich nicht so vorbereitet war, wie ich es nach meiner Meinung sein sollte. So bin ich schon angespannt in den Gottesdienst gegangen und nach der Predigt setzte ich mich auch dementsprechend frustriert hin. Ein Meisterstück hatte ich nicht abgeleistet, doch irgendwie hatte Gott aus Sch... Gold machen können, denn nach dem Gottesdienst wurde mir signalisiert, dass die Predigt einzelnen geholfen hat bzw. sie neu zum nachdenken gebracht hat. Wenn nur eine Person durch eine Predigt angesprochen wird, dann hat sie sich schon gelohnt. Gott sei Dank! liegt es letztlich nicht an mir.
Momentan geht's mir nicht so fruchtig. Schön war es deshalb, als mir ein 13jähriges Mädchen aus meiner Gemeinde diese Woche einen Brief gegeben hat, der voll mit Zusagen Gottes war. Cool. Mein Kopf war wieder ein wenig angehoben und ich habe wiedermal gemerkt: Gott ist kreativ.

Ans Herz gewachsen sind mir diese Woche erneut unsere Bibelstundegruppe und die Teens aus dem Gemeindeunterricht.
In der Bibelstunde sind wir mit einer Themenreihe zum Markusevangelium angefangen. Es macht Spaß, wenn man gemeinsam einen Text zu verstehen versucht. Man lernt nie aus.
Die GU-Teens sind schon um einiges ruhiger gewesen. Die ersten beiden Treffen waren extrem krasses Chaos. Gut, dass ich mir damals im Jungenheim ein dickes Fell angeeignet habe. Diese Woche konnten wir aber schon richtig was erarbeiten. Sie haben mir erlaubt in meinem Blog etwas davon zu veröffentlichen. Wird die nächste Tage passieren.

Dadurch dass ich mir seit dieser Woche einen Wochenablauf erstellt habe, bin ich dieses Mal auch wesentlich früher mit meiner Predigt fertig geworden. Ich habe gemerkt, dass ich mich sonst in Aufgaben verliere, die eigentlich weniger Zeit beanspruchen würden. Der Wochenplan hat mir also schon geholfen und es kann noch besser werden.

Gut tat mir diese Woche auch, dass es Skype gibt. Dadurch konnte ich diese Woche doch so einigen amüsanten Austausch, aber auch durchaus konstruktives Gespräch mit Chrille und Kai führen. Jungs, jetzt sind wir Pastoren (zumindest fast, Chrille :) )! Wenn man mal so zurückschaut, ging das ganz schön schnell. Dabei konnten wir es am Anfang kaum erwarten.

Morgen beginnt ein neuer Monat. Ich habe also schon meinen ersten Monat hinter mir. Krass. Ich freu mich auf den nächsten, auch wenn er sicher anstrengender wird und er mit mehr zusätzlichen Terminen versehen ist (07.02. Candle-Light Dinner zur MarriageWeek; 13.02 Jife - der Jugendgottesdienst, 22.02 Jahresgemeinde-Gottesdienst)
Am Montag kommt mein Vater und wir werden gemeinsam unsere Küche fertig stellen: schließlich fehlt immer noch die Arbeitsplatte! Mittlerweile haben wir uns ja auch echt Zeit gelassen. In der nächsten Wohnung läuft das anders..Zack Zack und fertig.

So, jetzt werde ich mir noch eine nette DVD angucken und auf Melli warten, die über den Tag nach Ostfriesland gefahren ist.

Montag, 19. Januar 2009

Ein großartiger Tag!!

Gestern war meine Ordination - ich darf mich jetzt ganz offiziell Pastor nennen. Was war das für ein Tag. Ich habe so viel Grund "Danke" zu sagen. Viele Menschen haben den Tag zu einem ganz besonderen gemacht. Danke Gott, dass du uns so reich beschenkst.
Eigentlich fing es aber schon am Samstag an. Um 15 Uhr kam Kai mit dem Zug in Hagen an. Darauf hatte ich mich schon lange gefreut. Am Abend sind wir dann noch spontan auf eine Geburtstagsfeier von einem Gemeindemitglied gegangen. Ein nette und fröhliche Runde hatte uns empfangen und wir haben wieder einmal etwas mehr über die Wetteraner Mentalität gelernt. Es bestehen große Gemeinsamkeiten zu Ostfriesen :)
Am Sonntag war es dann soweit. Schon gegen 11 Uhr kamen Eltern und Schwiegereltern. Nachdem wir die Wohnung gezeigt und einen Kaffee getrunken hatten, ging es um 12 Uhr in die Gemeinde. Dort hatten ganz liebe Senioren für uns und unsere Gäste belegte Brötchen und eine Käsesuppe vorbereitet. SUPER! DANKE! In die Gemeinde sind dann schon jede Menge Freunde gekommen - aus der näheren Umgebung, aus Ostfriesland und sogar aus Berlin (Anja, Anna, Amelia & Alex sowie Lea: vielen Dank, dass ihr für die kurze Zeit so viel Fahrt auf euch genommen habt!). Ganz besonders gefreut hat mich, dass aus meiner Heimatgemeinde in Ostfriesland eine ganze Reihe älterer angereist sind.
Auch als ich dann im Stadtsaal war (die Gemeinde ist dann doch zu klein gewesen für die Ordination) kamen so viele Leute, mit denen ich nicht gerechnet hatte. War das ein tolles Gefühl, dass so viele Leute mit mir diesen besonderen Tag feiern wollten.
Die Ordination selber war dann... großartig. Ich hätte es mir nicht anders gewünscht.
Carsten hielt eine Predigt, die war einfach toll. Sie sprach mir aus der Seele und in die Seele. (Carsten, falls du das hier lesen solltest: Hab nur gutes über die Predigt gehört; Zitat: "Das war ein Meisterstück." Vielen Dank!)
Von Seiten der Gemeinde wurde sich ebenfalls unglaublich viel Mühe gegeben. Wir wurden sooo herzlich aufgenommen!! DANKE! Es hat sich nochmals gezeigt: wir sind in einer ziemlich coolen Gemeinde gelandet. Leider haben Melli und ich keinen Blick auf das wunderbare Buffet werfen können (wurde uns aber so beschrieben), da uns so viele Liebe Menschen beglückwünschen wollten. Das war nun aber eine schöne Beanspruchung, für die ich gerne mal Essen stehen lassen.
Das kühle Bierchen habe wir uns dann noch mit ein paar Freunden bei uns zuhause genossen.
Melli und ich haben gemerkt, dass uns unsere Freunde fehlen. Nicht, dass wir hier keine lieben Menschen um uns hätten, doch an solchen Tagen wie gestern weiß man wieder, was einem die alten Lieben bedeuten. Vielen Dank, dass ihr euch alle auf den Weg gemacht habt! Es hat mir/ uns sehr viel bedeutet.
Heute haben Melli und ich dann erstmal ausgeschlafen, wieder alles aufgeräumt und sind schließlich nach Hagen gefahren und haben uns erneut für die weitere Gestaltung unserer Küche umgeschaut. Dann noch einen Kaffee getrunken und sitzen nun mit einem Glas Wein und lassen den freien Montag ausklingen. Morgen geht es wieder an die Arbeit - diesmal ganz offiziell als Pastor!

Mittwoch, 14. Januar 2009

Auf gehts!

Das Wochenende liegt hinter mir und damit auch meine allererste Leitungsklausur.
Ich würde sagen: das Wochenende war herausfordernd - nicht nur für mich, sondern auch für meine Mitstreiter in der Gemeindeleitung, die nun ganz sicher wahrgenommen haben: wir haben einen neuen Pastor :) Wir haben viel gelacht und ich hab es genossen meine engsten Mitarbeiter besser kennenzulernen. Außerdem hat mich das Wochenende motiviert. Ich hab echt klasse Leute an meiner Seite, die das Herz am richtig Fleck haben und für Gott und seine Gemeinde brennen. Zusätzlich haben sie die nötige Erfahrung was Gemeindearbeit angeht um ihren Anfängerpastor zu helfen und zu unterstützen - und ich glaube, sie werden es in einer angenehmen Art und Weise tun (es soll ja auch anders vorkommen). Eine bessere Vorraussetzung kann man als Pastor glaube ich nicht haben *freu*!!
Am Montag waren Melli und ich Abends noch auf dem Geburstag von Philip. Er ist 18 Jahre geworden. Er ist ein klasse Kerl. Fröhlich, freundlich, aufgeschlossen, hilfsbereit, engagiert und motiviert. Ich freu mich drauf, mit ihm in den nächsten Jahren mehr zu tun zu haben. Viele aus der Gemeinde und (ich glaube) die ganze Jugend war dort. Ich hab es echt genossen - ein fröhlicher Haufen. Ich mag die Wetteraner! Schön hier zu sein. Schön eingeladen gewesen zu sein. Ich musste zurückdenken an meinen 18ten. An dem Abend bin ich mit samt meiner Kleidung in den Pool geschmissen worden. Damals, ein Jahr vorm ABI, an den Wochenende unterwegs... wilde Zeiten, aber nicht immer schlechte Zeiten. Doch ich würde so iniges anders machen.
Gestern war ich dann gegen Mittag bei der Westfälischen Rundschau und hab mich dort einmal vorgestellt. War letztlich eine ganz entspannte Angelegenheit. Hab mich mit dem Redakteur ganz nett unterhalten (15min; viel Zeit hatte er nicht). Er war ein sympathischer Mann, der mir keinesfalls mit Vorurteilen behaftet schien. Das war ja meine größte Sorge. Okay, ich muss mal abwarten was heute/morgen in der Zeitung steht und in wie weit das mit dem übereinstimmt, was ich gesagt hab... aber bis jetzt darf ich sagen: liebe WR, gerne wieder (und das wissen sie auch schon :-) )
Dann hatte ich hier gestern meine erste Bibelstunde. Diese Bibelstunde besteht hauptsächlich aus Senioren und...mir. Irgendwie hatte ich mich auf die Truppe gefreut. Senioren sind meistens ganz entspannt und lassen sich nicht hetzen. Und meine Vorfreude war berechtigt: es ist ein richtig fröhlicher Kreis, der mich trotz meines jungen Alters ganz herzlich aufgenommen hat - wir haben viel gelacht. Ach war das nett. Punkten konnte ich glaube ich schon damit, dass ich die alten Lieder noch kannte. Noch vor Beginn der Stunde kamen ein paar Damen herein, die ein Lied summten, aber nicht mehr wussten, wie es hieß. "Auf Seele Gott zu loben", sagte ich. "Jaaa, das stimmt." Ich bin eben noch mit dem guten alten Liedgut aufgewachsen. Gott muss schon damals gewusst haben, dass es mir nützlich sein könnte ;-)
Tja und dann, dann waren Melli und ich gestern Abend noch bei Ikea und haben in einer Nacht und Nebel Aktion eine Küche gekauft. Es hat echt genervt, noch keine Küche zu haben. Und auf dem Gebrauchtmarkt ist jetzt seit Monaten nicht das Passende dabei. Um 23 Uhr hab ich den geliehenen Bulli (VIELEN DANK) zurückgebracht. Bis 1 Uhr haben wir noch ein bißchen geschraubt... es entstehen Schränke - yuhuuu- und wir bekommen bis zum Wochenende die blöden Umzugskartons noch weg - Arbeitsplatte und Ofen etc. müssen noch warten.
Ach ja, dieses Wochenende. Meine Ordination. Ich freu mich drauf. Ich werde Pastor - ein bißchen mulmig ist mir schon, wenn ich daran denke, was ich da alles versprechen Gut zu wissen, dass es sich lohnt. Der Godie fängt um 14.30 Uhr im Stadtsaal an und vorher haben sich Senioren aus der Gemeinde bereit erklärt einen Brunch für unsere Gäste anzubieten. Das war eine der besten Nachrichten. So sind Melli und ich nicht so gestresst und können es genießen, dass unsere Familie und Freunde da sind, wenn auch nur für kurze Zeit. Heute Mittag sind wir zum Mittagessen eingeladen um den Brunch zu planen. Super!


Freitag, 9. Januar 2009

Die ersten Tage im Büro

Heute vor einer Woche war mein ersten Tag in meinem eigenen Gemeindebüro.
Meine Dienstzeit fing damit an, wie kann es anders sein, dass ich die Predigt für den Sonntag schrieb. Ich hätte zwar noch nicht predigen müssen, aber die Jahreslosung wollte ich mir dann doch nicht nehmen lassen. Ob die Predigt gut war? Das kann ich nicht beantworten. Melli meint immer, ich wäre nie zufrieden. Ist doch auch gut so, schließlich hab ich noch ein paar Jährchen - wenn möglich, immer mein Bestes geben, schließlich hat Gott das auch für mich getan (bzw. noch mehr: das Unmögliche!). Mir hat es auf jeden Fall Spaß gemacht mit meiner (!) Gemeinde diesen Gottesdienst zu feiern.
Am Sonntag Nachmittag sind Melli und ich in den Westfalenpark nach Dortmund gefahren - 5€ Eintritt für eine Spaziergang durch einen Park in dem ein paar nette Lichtfiguren aufgebaut waren. Zumindest die Bratwurst hat geschmeckt. Scheint wahrscheinlich das einzige schöne, grüne Fleckchen zu sein, das Dortmund hat.
Montag wollten wir eigentlich Küchen anschauen. Ja, wir haben immer noch keine Küche! Das ist auch die Tatsache, die uns momentag am meisten aufregt. Liegt aber an uns. Wir können uns nicht entscheiden, ob wir eine neue Ikeaküche kaufen, oder eine gebrauchte Markenküche und etwas sparen. Egal was, es muss jetzt langsam beschafft werden...mal schauen.
Der Rest der Woche war (ich denke mal) Einfinden in den Berufsalltag. Ich hatte immer was zu tun, hatte aber noch keine Gruppenveranstaltung. So konnte ich mich erstmal mit generellen Dingen beschäftigen. Ich hab mir über vieles Gedanken gemacht, mich viel unterhalten und in die Zukunft gedacht. Ein bisschen aufregend ist die Tatsache, dass ich mich nächste Woche mit zwei Zeitungen treffen. Darauf muss ich mich heute unbedingt noch vorbereiten.
Heute Nachmittag fahren wir als Leitungskreis auf ein Klausurwochenende. Gemeinsam werden wir uns die Zukunft erträumen, um dann zu gucken, was wir dafür tun können, dass es Realität wird. Träume können wahr werden: was bei den Menschen unmöglich ist, ist bei Gott möglich! Außerdem hat die Gemeinde einen wirklich fiten und engagierten Leitungskreis. Ich freu mich drauf!

Freitag, 2. Januar 2009

2009 - Es geht los

Jetzt ist es schon 19:15Uhr. Mein erster Arbeitstag neigt sich dem Ende zu. Irgendwie ist die Zeit dahingeflogen. Nicht nur heute. Die letzten Wochen sind wie im Flug vergangen. Vor ein paar Wochen haben wir erst unsere neue Wohnung gestrichen und dabei großartige Unterstützung vor allem von Martin gehabt (Gemeindeleiter). Wir haben unsere Sachen aus Elstal abgeholt. Das war ein emotional schwieriger Schritt - es war endgültig, wir brechen in eine neue Heimat auf. Weihnachten noch zu Hause, dann in unserer neuen Wohnung, noch ohne Küche, aber mit tollen Freunden ins neue Jahr. Mmmh, und nun sitz ich an meinem Schreibtisch in der Gemeinde. Es ist schon ein tolles Gefühl. Aber wie schnell so ein Tag dahinggeht... bevor man ihn so richtig wahrgenommen hat, ist er auch schon wieder vorbei. Jede Menge Dinge an die zu denken sind, Ideen, die in mir aufkommen, dann wieder Dinge die erledigt werden müssen, 1, 2, 3 Gespräche. War schon ein aufregender Tag. Die Predigt für Sonntag ist am Nachmittag dadurch aber nicht wirklich fortgeschritten. Was wohl die nächsten Tage so alles passiert?
Nächstes Wochenende fahren wir mit der Leitung schon auf Klausur. Danach ist meine Ordination. Geht ganz schön fix.
Im Jahresabschlußgottesdienst wurde ich in meinem Notizbuch auf eine Karte aufmerksam. Ich hatte sie letztes Neujahr im Gottesdienst in Falkensee aus einem Korb gezogen:
"Von allen Seiten umgibst du mich und hälst deine Hand über mir." (Psalm 139,5)
Im Blick auf das letzte Jahr kann ich nur sagen: welche ein wahres Wort. Ich habe viel Grund zum Danken. Auch im diesem Jahr?
Viel zu oft fallen uns nur die negative Dinge des letzten Jahres ein - das, was nicht so gut lief. Ich möchte mir das positive vor Augen halten und mit der Jahreslosung 2009 freudig in das nächste Jahr gucken. Was mir nicht möglich ist, das ist Gott möglich. Er hat für mich das Nadelöhr durchbrochen, damit ich zu ihm kommen kann. Seine Gnade macht es möglich und ich darf darauf vertrauen, dass er alles in seiner Hand hält.