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Dienstag, 30. September 2008

Am Zuckerhut

Hallo! Seit etwas mehr als einer Stunde sind wir jetzt in Rio de Janeiro angekommen. Wir sind hier bei einer Multikulti-Familie untergebracht - Frau ist Amerikanerin, er ist eigentlich Brasilianer, beide lebten aber schon 5 Jahre in Kanada und alle, auch die Tochter (die so alt ist wie Melli) sprechen hier gleich mehrere Sprachen. Es ist schoen, sich endlich wieder verstaendigen zu koennen, auch wenn es auf Englisch ist. Ansonsten ist es bei ihnen einfach nur cool, zumindest wie wir es bis jetzt einschaetzen koennen. Wir wurden erstmal mit einer genial leckeren Pizza verwoehnt - endlich mal kein Reis - und uns wurde gleich alles for free angeboten, d.h. soviel Internet und Telefon wie wir wollen, weil alles nichts kostest, weil alles uebers Internet, also alles super. Familien, wir rufen an!! Ausserdem haben die hier auch eine Toilette, bei der man das benutzte Klopapier nicht in den Muelleimer schmeissen muss (was wir nie getan haben) sondern tatsaechlich in die Toilette schmeissen darf. Und dann auch noch WarmWasserDuschen - wie schoen - Erleichterung.
Da faelllt mir gleich wieder auf, an was fuer einen Luxus ich eigentlich gewohnt bin. Ich habe die letzten 12 Tage pure Armut sehen duerfen, mich darueber aufgeregt, aber selber ertragen tue ich sie nicht laenger. Fuer Melli und mich ist das nur ein Ausflug, fuer viele hier aber harte Realitaet. Gerade heute habe ich im Flugzeug erst wieder einen Artikel zu diesen Lebensunterschieden gelesen. Ich stimme dem Autor zu, es kann nicht darum gehen, dass wir unseren Wohlstand verteufeln. Nein, stattdessen koennten wir vielleicht ein wenig mehr Dankbarkeit dafuer ausdruecken. Es geht nicht darum unser letztes Hemd zu verkaufen und all unser Geld unter den Armen zu verteilen. Ein Auge fuer den Menschen direkt neben mir ist vielleicht schon ein Anfang. Ich wuerde nur gerne zu einer Einstellung gelangen, in der ich bewusster mit dem umgehe, was ich alles haben darf. Danke Gott, dass es mir so gut geht!
Kurz noch zum letzten Tag. Unseren letzten Tag in Fortaleza durften wir wieder sehr geniessen. Wir haben uns gleich morgens frueh an die schon erwaehnte Bushaltestelle gesetzt. Eigentlich schon viel zu frueh, aber, was solls. Eine halbe Stunde verging, eine dreiviertel Stunde verging...und dann... kam wieder einer von den vielen Taxifahrern zu uns...Cumbuco??? Sim, ... aber nicht mit dir, dachte ich. Doch eine Frau an der Bushaltestelle bestaetigte ihn und machte uns deutlich, dass wirklich am Sonntag kein Bus nach Cumbucu fahrt. Na super, das wird teuer, dachte ich (wiedermal). Lange Rede, kurzer Sinn: wird sind mit ihm mitgefahren, er hat uns zu einem wunderschoenen Strand gebracht, hat uns auf Wunschzeit dort wieder abgeholt, hat uns dort alles erklaert, hat uns auch alles gezeigt, ist mit mir noch zur Tankstelle gefahren und hat mir geholfen Geld zu wechseln. Alles in allem war er mehr als super freundlich. Beim Aussteigen las ich ein Schild auf seinem Amaturenbrett und fragte was das bedeutet? Er erklaerte mir, es bedeute: Danke Gott jeden Tag fuer seine Fuehrung! - Muss ich noch mehr dazu sagen??
Uns geht es gut!!

Sonntag, 28. September 2008

Bremen, olé!! Schade Bayern :-)

Melli und ich sind jetzt den zweiten Tag in Fortaleza an der Nordostküste Brasiliens. Nach ein paar Anfangsschwierigkeiten konnte wir heute den Aufenthalt hier auch geniessen.
Unser Flug von Manaus nach Fortaleza war eigentlich als Zeit der Entspannung gedacht (wir haben das Fliegen geniessen gelernt). Doch leider kam es etwas anders, zumindest für mich. Mir war die ganze Zeit über unwohl und mein Magen drehte sich. Dies zeigte auch kurz vor der Landung seine ersten Auswirkungen. Ich wollte nur noch so schnell wie möglich in ein Hotel. Ab zur Tourismus-Information und mit einem Taxi zu einem 2-Sterne Hotel. Die Nacht war der Horror - Durchfall und mehrmaliges Übergeben hatten mich völlig entkräftigt. Melli hat sich die ganze Nacht um mich gekümmert - sie hatte irgendwie alles eingepackt, was man so brauchte. Gestern fühlte ich mich dann noch schlapp und es war auch noch nicht alles gut, doch viel Schlaf und Mellis Umsorgen haben es geschafft. Heute war schon wieder alles sehr gut.
Eigentlich wollten wir heute nach Cumbuco fahren, um den dortigen Traumstrand zu bewundern. Der Strand hier ist nämlich nicht so schön wie erwartet :( Als wir zwei Stunden an einer Bushaltestelle gestanden und unzählige Busse angehalten hatten, erbarmte sich doch ein Mann und hat uns mit Händen und Füssen erklärt, dass heute kein Bus mehr nach Cumbuco fährt - super!!!, vor allem, nachdem uns mehrere Busfahrer vermittelten, das wir richtig stehen und warten müssen. Nun ja, danach haben wir uns an unseren Minipool unseres Hotel oben auf dem Dach gelegt. Das war toll. Einfach nichts tun, in der Sonne liegen, ab und zu in den Pool, weiter in der Sonne bruzzeln. Genial. Daür haben wir auch endlich ein Zimmer, in dem die Klimaanlage leiser ist, als ein 12-Tonner, der direkt neben dir vorbeibraust. Heute konnten wir uns also so richtig entspannen. Gerade waren wir sogar noch lecker essen und bis jetzt macht mein Bauch auch keine Zicken. Also: Alles wunderbar.
Morgen wird ein neuer Versuch gestartet in Richtung Cumbuco - ist schliesslich schon wieder der letzte Tag hier, bevor es nach Rio geht!

PS: Die Überschrift soll meine Freude über die Bundesliga Ergebnisse der letzten zwei Spieltage wiedergeben!

Mittwoch, 24. September 2008

Piranhas und Alligatoren

Boa Dia aus Manaus! Seit ein paar Tagen sind wir nun hin Manaus und morgen geht es wieder weiter - Fortaleza an der Nordostlüste wartet auf uns. In den letzten Tagen ist unglaublich viel passiert. Ich versuche einmal einen kurzen Überblick zu geben, da ich sonst meine Zeit hier im Internetcafé überziehen würde.
Vom Flughafen sind wir erstmal in eine Pension die in unserem Brasilienführer angegeben war; Pension klingt gut, es ist aber eine sehr billige Absteige, doch dass ist hier standard bzw. schon gehobene Klasse. Wir waren aber schon glücklich über ein klimatisiertes Zimmer. Am na¨chsten Tag ging dann das Abenteuer erst richtig los. Eine Bootstour auf dem Rio Negro. Wir sahen das Naturphänomen des Zusammenflusses von Negro und Amazonas (schlammiger Fluss trifft klares, schwarzes Wasser), Riesenseerosen und jede Menge Regenwald. Am Abend sind wir an einer schwimmenden Lodge angekommen. Cool, mitten im Regenwald auf einem der grössten Flüsse dieser Welt übernachten. Doch das hat mit sich gebracht, dass wir keine Klimaanlage hatten (IHR KÖNNT EUCH NICHT VORSTELLEN WIE HEISS ES HIER IST!) und die Dusche mit Flusswasser funktionierte. Wir sind dann auch gleich wieder aufgebrochen um fischen zu gehen - Piranhas! Wie schon in Deutschland, habe ich auch hier kein Fischerglück. Die haben meine ganzen Fleischköder weggefuttert und sind nur bei den anderen Abenteurern an den Haken gegangen - blöde Piranhas! Danach gab es erstmal Essen: wie fast immer hier in Brasilien gab es Reis mit Bohnen, dazu dann Fisch uns Nudeln und natürlich viele Früchte! Im Dunkeln sind wir dann mit dem Kanu raus und haben Alligatoren gesucht. Leider ist unserem Guide (der ist ins Wasser gestiegen - völlig bekloppt) der richtig grosse entwischt. Dafür hat er ein Babyalligator ins Kanu geholt und Melli und ich durften ihn mal halten - war süss, noch zumindest. Am nächsten Tag sind wir drei Stunden durch den Schungel gewandert und viel, viel, viel geschwitzt. Jede Menge interessante Sachen durften wir lernen und haben von einer Anaconda-Haut über eine Tarantula bis zum Affen viele Tiere gesehen, waren aber auch froh, als wir wieder auf der Lodge waren zum ausruhen. Am späten Nachmittag sind wir dann mit einem Schnellboot bis zu einem Platz gebracht worden, an dem ein Taxi uns abholen konnte und uns zurück zur Pension gebracht hat.
gestern haben wir noch die Stadt angeguckt. Man kann es nicht beschreiben, man kann es sich nicht vorstellen, man muss es sehen und riechen: diese Stadt ist dermassen dreckig! In Deutschland sieht es so nur auf Mülldeponien aus. Schrecklich in was für Verhältnis hier gelebt wird. Allerdings haben wir hier auch gemerkt, dass die Bewohner hier daran viel selbstverschulden. Dennoch liegt es zum grossen Teil auch an der Art und Weise, was die Regierung mit dem Geld macht.
Heute ist unser Tag zum faulenzen. Morgen brechen wir wieder früh auf um zum Flughafen zu fahren - wenn wir denn in den richtig Bus steigen, es gibt hier nämlich scheinbar nur Busse :)
Vielen Dank für die netten Kommentare und Grüsse. Euer Gebet erfahren wir hier und brauchen es weiterhin, denn nicht alles ist so einfach wie es vielleicht klingt :)
Soweit geht es uns also gut! Wir freuen und auf ein paar entspannte Tage am Meer. Von da dann in ein paar Tagen mehr.

Freitag, 19. September 2008

Cotia und Diadema

Es wird mal wieder Zeit zu berichten. Vorgestern Nachmittag (als ihr daheim in Deutschland alle tief und fest geschlafen habt) ist Luiz mit Melanie, mir und den beiden Volontärinnen noch in eine Künstlersiedlung gefahren. Wir sind durch Geschäfte gebummelt und haben den ersten Eindruck vom Land und der Stadt bekommen - dachten wir. Gestern sind wir nämlich nach Diadema gefahren in die Kindertagesstätte. In ihr werden Kids aus den Slums von Rio betreut. Insgesamt 170 Kinder werden neben der teilweise schlechten Schulbildung auch weiterhin unterrichtet: es wird gebastelt, Sie lernen mit dem Computer umzugehen u.v.a.. Zudem wird versucht, mit den Kindern emotionale Schädigungen aufzuarbeiten. Das eigentlich Wichtige aber ist, dass die Kinder zu essen bekommen und sich im Bad z.B. duschen können, die Haare geschnitten bekommen etc.. Luiz sagte: "Wer einen hungrigen Magen hat, kann nicht zuhören." Für mich wurde wieder einmal deutlich, dass es nicht auf unsere großen Evangelisationsprogramme ankommt, sondern darauf, Menschlichkeit zu zeigen und unseren Mitmenschen mit Liebe zu begegnen - denn damit erreicht man oft mehr. Eine der Leiterinnen in Diadema ist jetzt Rechtsanwältin und war damals auch eines von den Kids aus den Favelas. Apropos Favelas! Mit dem Pastor des Kinderheimes sind wird auch noch in die Favelas gegangen. Man hat ja schon viel gehört, aber wenn man es erstmal gesehen hat, wird einem ganz anders: aus ein paar Brettern zusammengezimmerte EIN-Raum-"Wohnungen". Ich habe an meine Ansprüche gedacht, an das deutsche Sozialsystem und die vielen Beschwerden über zu schlechte Verhältnisse und zu wenig Arbeitslosengeld etc.. Autsch! Der Großteil der Bevölkerung wohnt in solchen Favelas, obwohl sie arbeiten. Welch ein Kontrast war es, als wir am Stadtteil der Millionäre und Milliardäre vorbeifuhren, die umgeben waren von hohen Mauern. Die Kita stand inmitten von Favelas! Gott sei Dank gibt es Menschen, die ihr Herz am richtigen Fleck haben und vor allem den nötigen Mut besitzen, sich in solch eine Aufgabe berufen zu lassen. Keinem der Superreichen hier in Sao Paulo würde 1 Million weniger wehtun!
Um so schöner war es, als wir am Abend in Cotia an einem Gottesdienst mit den Kindern teilnahmen. Sie hatten Freude daran Lieder zu singen, haben gespannt zugehört, ihre Augen waren ganz groß, sie haben gelacht. Hier gibt es Leute, die Nächstenliebe praktizieren und nicht nur davon reden. Die Kids kamen nach dem Godie auf Melli und mich zu (wie schon die ganzen Tage vorher, besonders wegen der blonden Haare von Melli). Sie wollten uns "Gute Nacht" sagen und uns in den Arm nehmen - ich habe es sehr gerne getan!
Heute geht es mit Luiz in die Innenstadt von Sao Paulo. Morgen fliegen wir dann nach Manaus in den Amazonas. Ich weiß noch nicht, ob ich da regelmäßig schreiben kann. Mal gucken, was dort auf uns zukommt...

Mittwoch, 17. September 2008

GELANDET!

Wir sind in Brasilien, genauer noch in Sao Paulo!
Gestern Abend sind wir losgeflogen. Um halb 11 ging es los. Im Flugzeug erstmal die Lage gepeilt - ja, jeder hat seinen eigenen Fernseher, es gibt die aktuellsten Filme zu sehen und zu eng ist es auch nicht. Nun ja, nach einem Film vielen mir die Augen so krass zu, dass ich erst wieder zum Fruehstueck so richtig wach geworden bin, was aber unerwartet gut war. Aussteigen. Unglaublich lange warten bis man seinen Stempel in der Reisepass bekommt (60min). Dann wurde wir von Louiz Leidner abgeholt. Er ist Leiter eines Kinderheimes hier in Sao Paulo. Der Arme ist fuer uns super frueh aufgestanden, denn wir sind um 6.30Uhr Ortszeit gelandet und zum Flughafen waren es etwas mehr als eine Stunde Fahrt. Auf der Fahrt zurueck die ersten Eindruecke. Schnell wurde eine Information von Liuz auch sichtbar - es gibt eine riesen Spanne zwischen arm und reich. Dabei sind 80% der Bevoelkerung arm. Gruselig zu sehen, wie hier ¨gehaust¨ wird. Und ich habe mir Gedanken ueber einen eigenen Fernseher im Flugzeug gemacht. Peinlich, dachte ich. Mehr zu diesen Eindruecken aber spaeter, denn jetzt fahren wir erstmal zu...ich hab keine Ahnung...evtl. morgen mehr - denn in Deutschland ist es jetzt 19:30 Uhr....hier erst 14:30 Uhr!

Dienstag, 16. September 2008

Auf geht's...

Heute ist der große Tag. Wir fliegen für sechs Wochen nach Südamerika.
So langsam macht sich Aufregung breit. Heute habe ich nochmal mit Carlos telefoniert - unglaublich was der für uns alles organisiert hat. Den Großteil unserer Reise sind wir in Privatunterkünften untergebracht. Wir werden von Flughäfen abgeholt. Einfach riesig! Und beruhigend ist es zudem auch. Melli und ich machen uns schon manchmal Gedanken, wie es wohl werden wird. Immer wieder werden wir auf die Gefahren in den Ländern hingewiesen, gerade wenn man Tourist ist. Um so besser, dass wir seit heute auch noch eine Unterkunft in Rio haben - bei einem Baptistenpastor!
So ist dies vorerst die letzte Mail aus Deutschland. Mit ein wenig Magengrummeln aber auch mit einer riesen Portion Vorfreude machen wir uns in ein paar Stunden auf in Richtung Flughafen! Demnächst also mehr...dann aus Brasilien!

Montag, 15. September 2008

Gott ist gut

Ich sitze gerade an Kai’s neuem Arbeitsplatz, seinem Schreibtisch in der Baptistengemeinde in Wiesbaden. Kai’s Ordination gestern war echt gelungen und ich glaube, er wird es hier echt gut haben.
Nach dem Gottesdienst waren wir noch mit seiner Familie und einigen „Elstalern“ essen. Es war echt schön, alte Gesichter wiederzusehen, auch wenn man nicht wirklich viel Zeit miteinander hatte. Schön war, dass wir mit Chrille & Caro noch bei Kai eine etwas längere Zeit zum Quatschen und Kaffee trinken hatten.
Jetzt treffe ich gerade die letzten Vorbereitungen per E-mail für unsere Reise. Auch wenn uns die letzten Informationen von unserer großen Hilfe Carlos noch fehlen, läuft gerade alles mehr als gut. Beispiel: Wir haben lange Zeit vergessen, uns um eine Unterkunft in Rio zu kümmern. Vor ein paar Tagen haben wir Kontakt zu einem Brasilianer in Hamburg aufgenommen, der dort Pastor ist. Heute hat er angerufen und meinte: „Ich habe wahrscheinliche eine Unterkunft für euch!“ – Gott ist gut!
Um dem Ganzen noch einen drauf zu legen, muss ich noch von unserem Zwischenstopp in Wetter erzählen. Melli und ich haben unseren Mietvertrag unterzeichnet und als Sahnehaube noch zugesagt bekommen, dass alle einfach verglasten Fenster noch durch neue Fenster ersetzt werden. Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet – „wie cool“, dachte ich. Und alles, obwohl sie auf Anfrage sagten, dass sie die nicht ersetzen wollen, weil sie noch völlig intakt sind. Dreistigkeit siegt manchmal doch, bzw.: Gott ist gut!
So, und das Beste zum Schluss: Melanie und ich sind heute 2 Jahre verheiratet. Was haben wir nicht schon alles durchgemacht. Was steht/liegt nicht noch alles vor uns. Doch es geht uns gut – Gott, du bist gut! Danke!

2 Wochen in der Heimat und die letzten Vorbereitungen

Ich sitze gerade im Auto - Melli fährt ;-) - und wir sind auf dem Weg nach Wiesbaden zu Kais (mein liebster Trauzeuge) Ordination. Die letzten zwei Wochen haben wir in Ostfriesland bei unseren Eltern verbracht. Schön war’s, wenn auch nicht ganz entspannend. Das lag aber nicht an unseren Eltern. Wir wurden unheimlich umsorgt und verwöhnt (darf man sich auch mal gefallen lassen, dachte ich mir). Es ist schon ein gutes Gefühl, Eltern zu haben, die einen lieben und bei denen man immer willkommen ist. Das ist heute ja leider ich mehr selbstverständlich. Ich habe ganz andere Situationen selber schon kennen lernen dürfen und was Melli so manches Mal von ihrer Arbeit berichtet, ist einfach nur bedrückend. Uns geht es, GOTT SEI DANK, besser. Danke Mama & Papa, Danke Schwiegermütterchen & Schwiegerväterchen!
Das es nicht nur entspannende Wochen waren, lag daran, dass Melli und ich unsere letzten Vorbereitungen für unsere große Reise zu erledigen hatten. In 3 Tagen geht es los: 6 Wochen Südamerika, quer durch Brasilien, Argentinien und Chile. Letzte Besorgungen, noch mal alles kontrollieren, letzte Besorgungen, alles kontrollieren, allerletzte Besorgungen, letzte organisatorische Aufgaben (E-Mails schreiben!!), wirklich letzte Besorgungen…
Zwischendurch haben wir auch noch unsere Zukunft geplant. Melli und ich gehen Anfang Dezember nach Wetter. Dort werde ich am 01.Januar 2009 die Pastorenstelle in der Baptistengemeinde (Kaiserstr.) antreten. Mehr zu unseren Erlebnissen bei der Vermittlung in die Gemeinde und unsere ersten Besuche gibt es ab Dezember hier zu lesen – soviel im Voraus: alles ein unglaubliches Geschenk!
Zumindest waren wir in den letzten Tagen noch in Wetter, um eine Wohnung zu besichtigen, die wir schon durch Fotos kannten. Lange Rede kurzer Sinn: wir werden gleich noch einen Zwischenstopp in Wetter machen um den Mietvertrag zu unterschreiben.
Dann werden wir auch noch einen Mitfahrer nach Wiesbaden mitnehmen. Wir wissen nur, dass es ein Serbe ist, der kein Deutsch spricht. Mal schauen, was passiert….

TIME TO SAY GOODBYE

Elstal, Auf Wiedersehen!
Die letzten Wochen waren schon eine merkwürdige Zeit. Am 05.Juli durfte ich mein Zeugnis in die Hand nehmen und meinen Aussendungsgottesdienst feiern. Ich hab’s geschafft, ich habe meinen „Master of Theology“ in der Tasche. Ein fünfjähriges Studium liegt hinter mir, d.h auch eine Menge Erlebnisse. Positives und Negatives bringt so ein Studium mit sich. Sicherlich war das Studium gesprägt durch viele Inhalte und theologische Diskussionen und teilweise mächtigen Gedankensprüngen – postive wie negative :). Doch nicht die vielen Bücher und Hausarbeiten sind es, die ich aus diesen 5 Jahren mitnehme. Es sind eher die zwischenmenschlichen Lehrstunden die ich dort hatte. Einerseits habe ich Freunde finden dürfen und ich hoffe es sind Freunde für’s Leben (wird allerdings schwierig – falscher Beruf). Andererseits gab es auch viele Auseinandersetzung und Begegnungen, die mal mehr, mal weniger gut gelöst worden sind; an einigen durfte ich wachsen, an anderen verzweifeln und einige wurde nie gelöst.
Als Melli und ich vor 2 Wochen unsere Wohnung leer räumten, war der Campus so gut wie ausgestorben. Wir hatten uns schon in den Tagen vorher immer wieder von uns liebgewordene Personen verabschieden müssen – das schwierige daran: diesmal nicht nur für ein paar Wochen Semesterferien. Deshalb waren wir irgendwie froh, dass auch wir endlich gehen durften. Auch wenn wir durch mangelhafte Zeitplanung von meiner Seite viel später losfuhren als geplant und nur noch gestresst und mit den Gedanken schon bei Urlaubsplanungen waren, machten uns Chrille & Caro sowie Familie Bär den Abschied nicht gerade leicht. Es war komisch auf der B5 Richtung Autobahn zu fahren, vorbei an McDonalds und Aral, die Strecke, die man doch so oft gefahren ist und doch nie so endgültig – eine Träne wurde weggedrückt. Auf geht’s, Ostfriesland wir kommen…

Timo's kleine Welt

Hallo lieber Besucher! Was drüber steht, ist auch drin. In diesem Blog möchte ich euch einen Einblick in meine kleine Welt ermöglichen, mit (fast) allem was dazu gehört.
Insbesondere für meine Freunde aus Studienzeiten ist diese Einrichtung gedacht – damals hab ich euch die Ohren vollgequasselt, jetzt könnt ihr die Dosis selbst bestimmen ;-) Ich vermisse euch jetzt schon!