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Freitag, 19. Dezember 2008

Nach langer Zeit...

... lass ich mich auch mal wieder hören.
Wir sind angekommen in unserer neuen Heimat. Seit nun fast 2 Wochen wohnen wir in Wetter. Leider haben wir immer noch keinen Internetzugang. So sitze ich gerade in meinem (!) Büro in der Gemeinde und richte mich ein wenig ein.
Es gibt so einiges was mich gerade beschäftigt und ich könnte so viel erzählen. Doch ich gebe zu: heute fehlt mir dir Motivation dazu.
Dieser Eintrag soll aber eines sicherstellen: Ab spätestens Januar wird in diesem Blog wieder reglemäßig etwas zu lesen sein.
Am Sonntag werden Melli und ich wieder nach Ostfriesland aufbrechen, um die Weihnachtstage mit unseren Familien zu verbringen - wer weiss, in wie weit das zukünftig noch möglich sein wird.

So denn, ich wünsche allen eine segensreiche Weihnachtszeit. Gott wurde Mensch - wie krass!
(Hoffentlich) Bis bald!

Dienstag, 25. November 2008

home sweet home

Wir sind wieder zurück im schönen Ostfriesland.
Heute haben wir erst einmal so richtig ausgeschlafen, damit es jetzt richtig losgehen kann. Unser Umzug nach Wetter steht vor der Tür. Yuhuuu! Allerdings heisst das auch noch eine Menge Arbeit für uns. Ich muss gleich erstmal mit unseren Vermietern telefonieren, weil ich gerne 3 Tage vorher schon in die Wohnung möchte... mal schauen. Wenn es klappt sind wir dieses Wochenende in Wetter und streichen unsere Wohnung. Ein Wochenende später holen wir dann unsere Möbel aus Elstal ab. Jetzt geht's los....
Desweiteren müssen Melli und ich auch noch die ganzen Eindrücke der letzten Monate verarbeiten. Wir durften so viel sehen und erleben, haben soviele Einblicke in die unterschiedlichsten Arbeitsbereiche bekommen und zudem ganz viele unterschiedliche Lebensweisen und Lebensstandards kennengelernt. Das müssen wir erst einmal sacken lassen.
Zudem haben sich gestern wieder einmal Probleme mit unserem Auto herausgestellt. Die Batterie ist leer. Dafür verantwortlich ist ein durch die Feuchtigkeit ausgelöster Massefehler; d.h. ein Kabel ist defekt. Nur welches??? Wisst ihr, wie viel Kabel es im Auto gibt!? So ein Mist!! Desweiteren wird bei jeder Zufuhr von Elektrizität die blöde Alarmanlage aktiviert - egal wo und wann. Peinlich, aber ein Hinweis auf eine mögliche Fehlerquelle. Darum werde ich mich heute kümmern....

Freitag, 21. November 2008

...erlebt...

Besser spät als nie. Hier war viel los diese Woche. Ich hab viel gesehen, was mich beeindruckt hat, aber auch nachdenklich macht.
Ich fang mal ganz vorne an. Am Sonntag morgen um 8.20 Uhr ging es los. Ab ins Hilton Hotel und aufbauen. Die C7-Church hat kein festes Gebäude. Sie hätten in den letzten Jahren auch zu oft bauen müssen :) . Da ihre standard Unterkunft vor kurzem gebrand hat, sind sie jede Woche neu auf der Suche. Selbst wenn das nicht wäre, sie müssten jeden Sonntag komplett auf- und abbauen. Das sieht dann so aus, dass Sonntags um 8.30 Uhr ein 7,5t LKW anrollt, der fast bis oben hin bepackt ist. Die ersten Helfer warten schon. Um spätestens 9 Uhr waren schon über 55 Leutz zum helfen eingetroffen, und es wurden mehr. Lautsprecher, Computer, Leinwände, die ganzen Intrumente, etc. wurden einige Treppenstufen hochgeschleppt. Es schien so, als wüsste jeder was er zu tun hatte. Es sah zwar wie ein riesen Durcheinander aus, aber dem war nicht so. Ruckzuck stand eine imposante Bühne, die Technik schloss einige Rechner an, die letzten Scheinwerfer wurden ausgerichtet. Während sich die Band schon einspielte und den Soundcheck machte, wurden noch sämtliche Spiegel, Tische und selbst die Plexiglasverkleidung des Schlagzeuges poliert. Allgemein wurde auf jedes kleinste Detail geachtet. Es sollte wirklich perfekt sein. JEDER wollte das es pefekt ist!
Was mich daran fanzinierte und noch fanziniert ist, dass um 8.30Uhr an jedem Sonntag letztlich 70Pers. zum Aufbauen erscheinen. Ab und zu, für ein Mal, dafür kann man in Gemeinden noch motivieren, doch jeden Sonntag?? Schließlich wird Abends um 22.00 noch wieder alles abgebaut und im LKW verstaut!!
Ausserdem fand ich es klasse, mit welcher Liebe jedes Detail angegangen wurde. In einem Hotel wie dem Hilton sollten die Spiegel im Raum doch sauber sein - egal, wir putzen lieber noch mal. Oder ein anderes Beispiel: Ein junger Mann ist bei jeder Veranstaltung für das Aufstellen der Stühle und Zuweisen der Sitzlätze zuständig. Kommt ein Gast, werden die Sachen von der Band o.ä. vom Stuhl genommen und Platz gemacht (ist selbstverständlich hier, glaube ich). Absolut penibel stellt er die Stuhlreihen auf. Vor jeder Veranstaltung. Das heisst Sonntags dreimal. Diese Woche mit den Zusatzveranstaltungen hat er es noch dreimal mehr gemacht. An diesem Punkt würden die meisten spätestens sagen, dass sie keinen Bock mehr haben, dass sie auch endlich mal die Bühne mit aufbauen wollen. Schade eigentlich. Ich finde, dass dieser Stuhljob mindestens genauso wichtig ist, da er es Gästen zuerst bequem macht! Und es wirkt: jeden Sonntag sind neue Gäste dort, jeden Gottesdienst gibt es neues Leben!
Für uns war die Woche damit gefüllt, dass wir in Café gesessen haben, gechillt haben und uns mit den Kids von Achim und Corinna ein wenig beschäftigt haben.
Sonntag Vormittag hat Corinna gepredigt und wir feierten die Kindersegnung von Heidi. Predigt war mal wieder super. Habe Corinna jetzt zum dritten Mal gehört. Von ihr kann sich so mancher männlicher Prediger eine Scheibe abschneiden. Sie hat uns deutlich gemacht, dass Liebe ein Lebensstil, eine Lebenseinstellung ist, die sich auf alle Bereiche auswirkt. Mich hat sie motiviert, über meine Lebenseinstellung nachzudenken. Am Abend hat dann der Pastor der Gemeinde Jason Cask gesprochen. Er ist eine interessante Persönlichkeit. In Australien war er noch für Leiterschaft in der HillsongChurch zuständig. Aus diesem Grund war ich froh, dass er sich für mich Zeit nahm und ich gestern mit ihm einen Kaffee bei Starbucks trinken konnte - ein Privileg, wie man mir sagte. Ich selber bin ja immer sofort kritisch, wenn ich mitbekomme, dass einem Leiter zuviel Autorität beigemessen wird (wahrscheinlich eine deutsche Veranlagung). Doch das Treffen mit ihm war echt nett. Er hat sich mit mir auf einer Ebende unterhalten. Das hab ich auch schon anders erlebt (in Berlin gibt es da so eine Gemeinde, in der "Thomas Gottschalk" tätig ist...).
Schließlich durften wir am Dienstag und am Mittwoch auch noch Nick & Christine Caine zuhören. Ein großartiges Predigerpärchen. Ich hab mir viele gute Ideen und Gedanken notieren können und in Zukunft will ich mich noch mehr mit ein paar Sachen beschäftigen.
Gestern waren Melli und ich dann noch mit Corinna und den Kids beim Loch Lomond, haben in dem besten Café Britaniens eine hausgemachte Suppe gegessen und in einem 5 Sterne Hotel einen Kaffee getrunken. Ein richtig gemütlicher Nachmittag.
In diesem Moment stehen gerade einige Frauen um mich herum - Corinna hat ihren Frauenhauskreis hier. Ich sitze in der Küche und tippe, sie stehen hier mit Melli und schlürfen Kaffee... ich werde jetzt mal mit Melli in einen Park aufbrechen :-)
Das Video zeigt den Beginn des zweiten Gottesdienstes in Edinburgh, einer weiteren Gemeindegründung. Für mehr hat meine Digitalkamera leider keinen Saft gehabt.

Donnerstag, 13. November 2008

Fragen über Fragen

Gestern ging es los. Mit ein wenig Verspätung hat mein Vater Melli und mich zum Flughafen nach Bremen gebracht. Eigentlich voll krass, weil nicht selbstverständlich - ich find's cool, dass mein Vater sich für uns frei nehmen kann und es auch tut. Für's Abholen nehmen sich meine Schwiegereltern die Zeit. Wir haben tolle Eltern!

Der Flug nach Edinburgh dauerte 1,5 Std. und die hatten wir schnell hinter uns gebracht - wir haben geschlafen. Danach mit dem Bus in die City, von dort mit dem Zug nach Glasgow. Nach 4 Stationen mit der U-Bahn waren wir da - Corinna und Achim sind echt voll in Ordnung und so herrlich unkompliziert. Aber noch viel cooler sind ihre Kinder :). Es ist echt total das Geschenk, dass wir hier wohnen können.

Gestern Abend waren wir mit Achim noch zu einem Meeting für Worship & Creative Arts. Dahinter verbirgt sich ein Treffen von ca. 40 Personen, die sich Gedanken über die Gestaltung der einzelnen Godies machen. Gestern ging es überwiegend um den Weihnachtsgottesdienst. (Ja, es ist schon wieder soweit. Gerade saßen wir in einem Starbucks und es liefen die Weihnachtsklassiker im Hintergrund.) Der Weihnachtsgodie wird hier auf jeden Fall ein riesen Ding... Respekt, die stellen hier echt was auf die Beine.

Danach saßen Melli und ich noch bei der Bandprobe des Lobpreisteams. Ich freu mich echt schon auf den Gottesdienst bzw. die Gottesdienstes am Sonntag.

Echt interessant, dass dort 40 völlig verschiedene Persönlichkeiten aufeinander gestoßen sind. Jeder Klamottenstil war vertreten. Ich hatte den Eindruck, dass jeder so akzeptiert wird, wie er ist, dass jeder wertgeschätzt wird und seine eigene Aufgabe hat. Das bringt mich zum nachdenken, wie vieles hier...

Würde in unseren Gemeinden unabhängig vom Aussehen Verantwortung vergeben werden? Ich wünschte es wäre so. Ich glaube allerdings, dass oft großartige Möglichkeiten bzw. Begabungen verschenkt werden, weil der Klamottenstil, die Haarfrisur, die Piercings etc. nicht in unser Gemeindebild passen. Warum eigentlich nicht? Spricht eine freche Frisur, eine kaputte Hose o.ä. gegen eine vertrauenswürdige Entscheidung und Leidenschaft für Jesus?
Die Gemeinde hier ist jetzt drei Jahre alt. Mittlerweile finden jeden Sonntag drei Gottesdienste statt. Insgesamt werden jedesmal bis zu 600 Personen erreicht. Warum? Warum stagnieren unsere Gemeinden in Deutschland? Ja klar, hier wird eine neue Gemeinde gegründet die rockigen Lobpreis spielt, die tolle Effekte vorne auf der Bühne hat, etc. - das zieht die jungen Leute aus den bereits bestehenden Gemeinden, sogenannter Transferwachstum, dachte ich. Mir wird hier jedoch gesagt, dass es am Anfang dieses Phänomen gab, diese Personen jetzt aber nicht mehr in der Gemeinde sind. Was macht diese Gemeinde anders, warum wächst sie wirklich? Machen wir etwas falsch?
Liegt es am Leitungsstil? Hier gibt es eine klare Struktur. Der Pastor ist wegweisend, dann gibt es einen Leitungskreis, diverse Unterleiter und so weiter. Schwierig find ich diese Struktur - damit können Gemeinden auch gegen die Wand gefahren werden. Wenn sich etwas auf eine Person fixiert...mmmh, problematisch. Andererseits: Wo wäre Israel ohne die starke Leitung Moses oder Davids? (interessanter Gedanke, Corinna!) Okay, sie haben auch Fehler gemacht. Ich wünsche mir einfach, dass wir in Gemeinden nicht so viel Zeit mit Entscheidungen verbringen, die eigentlich nicht mit allen abgestimmt werden müssten. Wenn wir doch Verantwortungen abgeben könnten. Mir fällt soetwas auch schwer. Doch: hätten wir dann nicht mehr Zeit und Kraft für Wichtigeres und vor allem MEHR? Es gibt Gemeinden, auch in Deutschland, die uns zeigen, was dann möglich ist.
Das bringt mich noch zu einem anderen Punkt, mit dem ich mich in den letzten Wochen beschäftige. Müssen wir uns als Gemeinden mehr konkrete Ziele setzen? Ich glaube Ja. Wenn eine Gemeinde sich ein Ziel setzt und jede Gruppe bzw. jeder Aufgabenbereich in einer Gemeinde daran arbeitet, wird eine Gemeinde viel mehr erreichen, als wenn sie so vor sich hinarbeitet. Ich will damit nicht sagen, dass es bei uns um Zahlen geht. Doch was wollen wir in unseren Gemeinde erreichen? Wir wollen Gott dienen und damit auch den Menschen, ihnen Gottes Liebe praktisch zeigen und ihnen das Evangelium nahebringen. Wenn wir uns hierzu konkrete Ziele setzen, dann kann das sicherlich auch dazu führen, dass Mitglieder sich unter Druck gesetzt fühlen. Doch würde es nicht viel mehr Kräfte freisetzen und motivieren? Ich weiß es nicht. Doch auch dieses Konzept geht in vielen Gemeinden auf. A propos "Konzept". Ich will eigentlich nicht zu viel Zeit mit Gedanken über das richtige Konzept verbringen, sondern wünsche mir einfach, dass etwas praktisch getan wird. Dazu braucht es jedoch An-Leitung - was sollen wir tun - und ein Ziel - wohin sollen wir gehen, was wollen wir erreichen?
Mich nervt es, wenn Gemeinden mit der Motivation neugegründet werden, sich dann die Gemeinde nach eigenen Wünschen zu schaffen. Es wäre schön, wenn unsere Gemeinden nicht immer älter und kleiner würden. Heisst es nicht: gemeinsam sind wir stark?
Alle Gemeinden wollen wachsen (hoffe ich zumindest für sie)! Erweckung erwünscht! Doch tun wir auch was dafür? Sind wir bereit? Für Veränderung? Für persönlichen Einsatz? Für Menschen, die vielleicht anders sind?
Ich hab noch viel mehr Fragen. Und ich erwarte nicht, dass ich hier die Patentlösung erleben werden und alle Antworten auf meine Fragen bekomme. Doch ein paar mehr Fragen, dass fänd ich schon cool... denn damit kann mein Hirn arbeiten... und Gott an mir...

Dienstag, 11. November 2008

Es geht wieder ins Ausland!

Ich habe eine tolle Woche hinter mir. Melli und ich haben die dritte Staffel von "24" geschafft und sind schon mit der vierten angefangen :-). Aber das ist nicht alles gewesen, was wir gemacht haben.
Ich habe die letzte Woche in der Gärtnerei meines Vaters ein wenig geholfen. Nachdem ich seinen PC lahmgelegt habe, habe ich zumindest die Neuinstallation der Telefonanlage des Ladens erfolgreich hinter mich bringen können. Warum sein Laptop allerdings immernoch keine LAN-Verbindung erkennt, weiß ich noch nicht (und auch kein einziges Forum). Das hat mich schon gewurmt. Aber es hat schon seinen Grund, warum ich Pastor und nicht PC-Fachmann geworden bin :-)
Ebenso habe ich es genossen, meiner Heimatgemeinde einen Besuch abstatten zu können. Es bewegt mich immer wieder, wie viele Menschen Melli und mich im Gebet tragen. Viele derjenigen, die mich eigentlich hauptsächlich als bekloppten Jugendlichen kennen, denken regelmäßig an uns und sind an unserem Leben interessiert. Einige, hauptsächlich von der älteren Generation, wollen auch zu meiner Ordination kommen. Das bewegt mich. Früher hab ich mich oft über unsere Senioren aufgeregt - früher!! - jetzt schätze ich sie sehr. Wir können viel von ihnen lernen!

Das wichtigste der vergangenen Woche ist jedoch, dass wir unsere Tickets nach Schottland gebucht haben. Morgen früh um 10 Uhr geht unser Flieger von Bremen nach Edinburgh. Von dort fahren wir mit dem Zug nach Glasgow zu Familie Keiser. Der Kopf von Melli und mir ist nach der Südamerikareise zwar noch nicht wirklich bereit, weitere neue Eindrücke aufzunehmen, doch wir freuen wir uns auf die nächsten 12 Tage. Am 24.November kommen wir dann wieder zurück nach Deutschland. Berichte könnt ihr natürlich wieder hier lesen.
Danach kann es auch langsam losgehen mit unserer neuen Wohnung und der Arbeit in der Gemeinde. Darauf freuen wir uns gerade ganz besonders.
Das Wort zum Abschluss: Sorry an alle, die ich eigentlich in der letzten Woche anrufen wollte (ganz besonders ANJA!) Tut mir leid. Hab euch nicht vergessen!

Dienstag, 4. November 2008

Zurück in Deutschland!

Vor genau einer Woche sind wir in Frankfurt gelandet. Eigentlich hatte ich mich sehr auf den Flug gefreut, doch diesmal war es eher eine Quälerei statt großes Vergnügen. Ich zwischen meiner Frau und einem jungen Brasilianer, der die ganze Zeit schlief. Das hätte ich auch gerne gemacht, hätte er nicht seinen Munde weit offen gehabt und in meine Richtung gestreckt.
Vielen Stunden später wurden wir dann jedoch von Kai in die Arme genommen. Vorher mussten wir allerdings auf unser Gepäck warten, da die Polizei unser Gepäckband abgesperrt hatten – da stand wohl ein einsamer Koffer herum; kann ja schon mal an einem Gepäckband vorkommen. Bei Kai gönnten wir uns dann ein erfrischende Dusche und zwei große Tassen leckeren Kaffee. Schön war’s!
Nachdem wir dann noch am Dienstag nach Hause gefahren sind, fielen wir abends todmüde ins Bett. Die ersten Tage in Deutschland kümmerte ich mich um die letzten Vorbereitungen für meine erste Trauung und Melli plante den Donnerstagabend, an dem wir mit unseren Eltern die Urlaubsfotos anschauten und ein paar typische brasilianische Köstlichkeiten aßen.
Am Freitag brachen Melli und ich dann auf in Richtung Leichlingen-Kuhle zu der Hochzeit von Steffi und Kiko. Ich geb zu, ich war schon ganz schön aufgeregt. Schließlich war es meine erste Trauung. Zudem wusste ich nicht so recht, mit welchen Erwartungen Steffi und Kiko mich gefragt hatten. Jetzt ist die Hochzeit schon wieder hinter uns und es bleibt nur zu sagen: Es war eine richtig schöne Hochzeit!! Ich hab mich richtig für die Beiden gefreut. Okay, die Predigt… ein paar Versprecher sorgten für Lacher, die den Abend Gesprächsthema blieben, doch damit kann ich leben („Steffi bleibt Steffi und Kiko bleibt Steffi“). Von den vielen Pastoren, die anwesend waren, habe ich ehrliche und positive Feedbacks bekommen.

Am Sonntag ging es dann nach einem super Wochenende in Kuhle zurück nach Ostfriesland. Hier planen wir nun unseren Trip nach Glasgow. Dort wollen wir uns die C7-Church (www.c7church.com) anschauen. Super genial ist, dass wir gestern Corinna und Achim Keiser angeschrieben haben, ob wir in 6 Tagen anreisen dürfen und: kein Problem. Krass, das nenne ich mal die Gabe der Gastfreundschaft, wenn man so spontan unbekannte Menschen zuhause aufnimmt.
Natürlich lassen wir es uns auch richtig gut gehen und lassen uns von unseren Eltern verwöhnen. Nebenbei suchen wir noch nach einer günstigen Küche für unsere neue Wohnung (hat jemand zufällig eine übrig?) und heute Abend wollen wir dann endlich wieder einen Video-Abend machen. Mal gucken, wie viele Folgen „24“ wir schaffen….
Nun noch ein paar Fotos und ein paar Zahlen zu unserer Reise…



Flugstunden: 49,5 Std
Busfahrten: 46,5 Std
Bootsfahrten: 7,5 Std
Taxifahrten: einige, weil billig
Länder: 3
Grenzübergänge: 9
Fotos: 2884
Batterien: 60

beeindruckende Persönlichkeiten: eine Menge! Vielen Dank für die Arbeit, die ihr leistet; Vielen Dank für eure Gastfreundschaft!

Sonntag, 26. Oktober 2008

Tick Tack, Tick tack...

Die Zeit unserer Suedamerikareise laueft so langsam ab. Wir ihr auf dem Foto unten sehen koennt, haben wir am Donnerstag nochmal ein richtiges Highlight erlebt. Wir standen und fuhren direkt vor einer 60m hohen Eiswand eines Gletschers entlang. Es war zwar arschkalt, aber der Anblick war gewaltig! Da haben sich die insgsamt 10 Std. Autofahrt gelohnt [2x5Std].
Gestern sind wir dann erneut nach Punta Arenas gefahren. Dort haben wir uns fix in einem Hostel eingecheckt und sind noch zu der Pinguin-Siedlung an der Seno Otway Bucht gefahren. Es war zwar nett die Pinguine mal in freier Natur zu erleben, dennoch war es auch ein wenig enttaeuschend. Da es erst Fruehlingsanfang ist waren noch nicht so viele Pinguine dort - statt normalerweise 150.000 waren nun 150 anzuschauen - Mist!
Heute ist dann unser Flug um 7.00 Uhr nach Santiago de Chile gegangen. Wir hatten einen 4,5 Std. Aufenthalt in Puerto Montt, was ziemlich aetzend und kalt war und sind jetzt in einem internationalen Hostel untergekommen. Allerdings haben wir uns unsere letzten zwei Tage ein wenig ander vorgestellt. Die Hotels sind hier voellig ueberteuert und so zahlen wir fuer eine schlichte Jugendherberge den bislang hoechsten Unterkunftspreis unserer Reise. Auch Santiago ist eine unerwartet unattraktive Stadt. Vielleicht liegt es auch am Wetter [stark bewoelkt] oder daran, dass wir heute Abend so schnell nicht mehr an die schoene Plaetze gefunden haben, aber wir haben uns mehr erwartet.
Das soll unserer Reise jetzt jedoch keinen Daempfer verleihen. Morgen werden wir uns nochmal die Sehenswuerdigkeiten der Stadt anschauen und Abends schoen was Essen gehen. Dann war's das auch schon. Die Zeit ist um, das Geld leider auch [fast] aufgebraucht und es geht nach Hause! Am Montag Mittag geht unser Flieger. Wir werden in Sao Paulo nochmal fuer fast 6 Std. zwischenlanden, aber dann freuen wir uns auch, dass uns Kai am Dienstag Nachmittag in Frankfurt begruesst.
Aus Deutschland wird es dann eine kleine kurze Auswertung geben... Fakten, Fakten, Fakten... wow, wie viele Stunden Bus sind wir gefahren... das muss ich ausrechnen...
Und wenn es noch machbar ist, geht es nach der Trauung [yuhuuu, meine erste Trauung] von Steffi und Kiko noch nach Schottland/ Glasgow. Dort wuerde ich mir gerne die C7-church anschauen, die an Hillsong anlehnt- cool waer's. Mal schauen!

Freitag, 24. Oktober 2008

Donnerstag, 23. Oktober 2008

Crazy Day!

Heute war ein total verrueckter Tag! Aber erst einmal zu gestern!
gestern haben wir eine !-Tagestour nach Torres del Paine gemacht. Es war echt nett. Das Wetter war super. Doch zureuckblickend war es etwas teuer. Wir haben praktisch den Grossteil des Tages im Bus verbracht. Zwischendurch sind wir ausgestiegen um Fotos machen zu koennen und weiter ging's. Wir haben alles gesehen wie unten schon angekuendigt und es waren beeindruckende Aussichten und Erlebnisse. Wenn ich naechste Woche zurueck in Deutschland bin, gibt es Bilder. Eis kann ja so schoen sein....
heute wollten wir dann zurueck nach Punta Arenas um von dort einen Ausflug zu einer Pinguin Kolonie auf einer Insel zu machen. Als wir in Punta Arenas ankamen, hat es allerding tierisch geregnet und gestuermt. Mistwetter! Wir haben auch kein schoenes Hostel gefunden, die Bootstour war viel zu teuer fuer unser Portmonaie. So sitze ich nun doch wieder in Puerto Natales im altbekannten Hostel "Nikos II". Wir sind naemlich mit dem Bus wieder zurueckgefahren. Wir haben uns dazu entschieden, morgen erneut eine 1-Tagestour zu machen, auf der wir noch mehr in einem Bus sitzen werden. Doch wir werden fuer zwei Stunden direkt vor einem riesen Gletscher stehen. Man hat uns gesagt, das waere tausendmal besser als Pinguine. Wir hoffen nur, dass es ein wenig trocken bleibt. Die Wetteransagen versprechen zwar nichts Gutes, wir haben (wenn man alle anderen Touris hier anguckt) zwar ueberhaupt nicht die richtige Ausruestung, aber einen Tag kann man auch mal frieren. Okay, dass soll's erstmal gewesen sein. Es ist schon wieder halb zehn hier und morgen beginnt die Tour um 7:00 Uhr. Wahrscheinlich werde ich auch erst wieder aus Santiago am Samstag schreiben. Und dann sind es nur noch zwei Tage bis wir zurueck in Deutschland sind!

Dienstag, 21. Oktober 2008

Ich verstehe Anita!

Heute ist es soweit: ich verstehe meine ehemalige Kommilitonen Anita (Oestereicherin) besser. Wir sind heute nach zwei Fluegen und einer langen Busfahrt in Puerto Natales in Chile angekommen. Natales ist ein kleines Kaff, aber es wird umragt von riesiges Bergen voller Schnee. Das ist eine tierisch schoene Aussicht.
Es ist schon komisch. Die Chilenen laufen hier alle schon/noch mit Muetze und dicken Jacken rum, dabei ist gerade Fruehling hier. Okay, es ist in etwa so kalt wie ein milder Winter in Deutschland, doch mir gefaellt es. Mir ist ja auch nicht kalt. Kuehle frische Luft ist genau das Gegenteil zu dem, was Melli und ich bisher erlebt haben. Dennoch haben wir strahlenden Sonnenschein hier. Richtig angenehm!! Es ist so ein richtig kleines verschlafenes "Dorf" inmitten Patagoniens, direkt neben der Antarktis.
Morgen frueh um 7.00 Uhr brechen Melli und ich mit einer kleinen Tour auf in den Nationalpark "Torres del Paine". Dort werden wir Kondore, die Hoehle des ausgestorbenen Riesenfaultiers, viele viele Berge, Gletscher und Eisseen sehen. Ich freu mich schon drauf, auch wenn wir beide ziemlich muede sind, denn die letzte Nacht war nur 4 Stunden kurz.
Also, ab ins Bett!

Montag, 20. Oktober 2008

Asado!!!!!!!

Die Zeit in Buenos Aires endet mit dem heutigen Abend zwar schon, dennoch soll sie im}n meinem Blog erwaehnt werden.
Melli und ich sind seit Freitag fueh hier in Buenos Aires. Ruben Ziegler hat uns morgens um 9.00 Uhr an einer Bushaltestelle abgeholt (der Bus hatte 1,5 Std Verspaetung). Dann haben wir bei ihm zuhaue erst einmal eine Stunde geschlafen, denn der Schlaf in Schlafbus ist nicht wirklich erholsam. Am Nachmittag sind Melli und ich noch in die Innenstadt gefahren und sind eine lange Fussgaengerzone rauf und runter spaziert, haben Mate gekauft und es uns gut gehen lassen.
Am Samstag w}wurden wir vormittags von Lucas abgholt. Er ist der aelsteste Sohn von Horacio und Carmen (Alem). Mit ihm zusammen sind wir den Tag durch Buenos Aires getigert. Wir haben super viel gesehen und den Sonnenschein genossen. Es war echt super, dass Lucas sich die Zeit fuer uns genommen hat. Er sprach zwar kein deutsch, dafuer aber passables Englisch.
Hoehepunkt war der Samstag Abend. Als Lucas, Melli und ich wieder zu Ziegler kamen, gab es Asado. Das ist das argentinischen Barbeque! WOW, ich liebe es in Argentinien (wahrscheinlich, weil ich Fleisch liebe). Ich habe mir deren Grillkunst gleich erklaeren lassen, ihren Grill bis ins letzte Detail fotografiert und werde mir so ein Ding auch irgendwann bauen.
Heute ist argentinischer Muttertag. Am Vormittag durfte ich im deutschen Gottesdienst predigen. Ob die Predigt gefiel. Schwer zu sagen. Es waren hauptsaechlich Senioren, und die sagen fast immer, dass sie es toll fanden. Es bleibt also dem herrn ueberlassen, ob es fruchtet ;-)
Anschliessend sassen wir noch im spanischen Gottesdienst. Da ging es dann gleich viel lauter zu. Ich mochte es! Doch waehrend der Predigt habe ich dann doch ein paar Kapitel in der Bibel gelesen - hat mir wahrscheinlich mehr gebracht.
Heute Nachmittag sind vier dann mit der Familie Ziegler (4 Kinder) zu einem grossen Es-gibt-hier-alles-Markt an den Flussdelta von Buenos Aires gefahren. Dort haben wir viel zu viel gesehen, was man kaufen koennte...gefaehrliche Gegend fuer mich ...mit Melli! Wir haben auch eine Stunde ien Bootstour um die einzelnen Delta-Inseln gemacht. Dort standen Haeuser aus allen Zeiten aller Klassen - und das bei strahlendem Sonnenschein wie im besten Sommer (Dennis, musste gerade an dich denken ;-) ) Deutschlands. Will euch aber nicht neidisch machen!
Jetzt versuchen melli und ich alles in unsere Rucksaecke zu packen, denn heute Nacht um 3:30 Uhr werden wir abgeholt und zum Flughafen gefahren. Unser Flug nach Punta Arenas geht um 6:35 Uhr. Mal gucken ob alles klappt. Wenn ja, befinden wir uns morgen schon in Chile, schauen evtuell auf ein paar Gletscher und gewoehnen uns langsam an die Temperaturen in Deutschland. Schliesslich sind es gerade noch 10 Tage und wir sind wieder daheim....

Donnerstag, 16. Oktober 2008

Ein paar Fotos

Nur eine kleine Auswahl! Mehr war heute nicht möglich, aber versprochen ist versprochen!

Wetter wie in Deutschland!

Am Montag um 8.00 Uhr sind wir aufgebrochen und gegen Mittag in Ijui angekommen. Ein deutlicher Unterschied fiel sofort auf. Es regnete in Strömen! Und das sollte sich bis zu unserer heutigen Abreise auch nicht wirklich ändern. Der Direktor des Kinderheimes in Ijui war sichtlich überrascht uns schon am Mittag vor der Tür stehen zu sehen. Ihm war es unheimlich peinlich, dass er kein Essen für uns vorbereitet hatte. Auch diese Einstellung war durchgehend zu spüren. Schnell kümmerte er sich darum, dass Essen herangebracht wurde – Unmengen an Essen!!! Wir waren mehr als versorgt. Dennoch konnten wir Odemar (der Direktor) und Renate (seine Frau) ihr schlechtes Gewissen nicht ausreden. Odemar war es unheimlich wichtig, dass wir bestens behandelt werden und er begründete uns das auch: er weiss, dass er von den Geldern aus Deutschland abhängig ist. Dazu gleich mehr.
Am Nachmittag ist Odemar mit uns Fünf (Melli, 3 Mädels + ich) durch den strömenden Regen gefahren und hat uns aus einem T2-VW Bulli ihre Molkerei und Fischzucht gezeigt. Dann sind wir weitergefahren zum Theologischen Seminar in Ijui.
Was eine andere Welt hier doch herrscht. Mit ganz einfachen Mitteln wird hier Milch produziert, längst nicht so mechanisch wie man es in Deutschland schon in den einfachsten und kleinsten Bauernhöfen findet. Und das Theologiestudium? In Elstal haben wir uns immer beschwert, dass alle Sitzplätze (25+) in der Bibliothek besetz sind. Hier hat die Bibliothek 1/8 der Bücher und nur 3 Arbeitsplätze. In einem Lehrsaal stehen Stühlen dicht an dicht, keine Steckdosen für Laptops, geschweige denn Netzwerkdosen. Eine Schiefertafel dient dem Lehrer.
Am Dienstag haben wir wegen dem schlechten Wetter den ganzen Tag in unseren Zimmern im Kinderheim verbracht. Ich habe an meiner Predigt für Buenos Aires geschrieben und über eine ziemlich langsame Verbindung mit Matin in Bristol skypen können. Das war cool! Es war schön von den beiden Rustis zu hören, vor allem, dass es ihnen gut geht. Ist schon komisch, vor ein paar Wochen hat man sich noch jeden Tag gesehen und nun sind wir alle in der Welt verstreut.
Am Abend sind wir noch zu einer Gewerbeschau gefahren (kleine Ostfrieslandschau für alle Eingeweihten). Es gab auch internationale Festhäuser. Dort wurden traditionelle Tänze aufgeführt und typisches Essen angeboten (falls Anita das liest: Das österreichische Haus war cool, richtig mit Trachten und so). Enttäuschend war allerdings das deutsche Haus. Es war erstens: kein wirklich deutsches Haus, mehr ein Wellblechdach gefüllt Plastik-Gartenstühlen; zweitens: hingen dort nur ein paar Fotos, es lief miese bayrische Rumtata-Musik und es gab (brasilianisches) Bier. Super! L
Heute kamen dann Carmen und Horazio um uns wieder abzuholen. Wir haben uns noch das Kinderheim genauer angeschaut, gemeinsam gegessen und uns auf den Rückweg gemacht – durch den Regen, der immernoch nicht aufgehört hatte.
So sitze ich jetzt hier in Alem mit meinem Mate-Tee (bringt ich nach Deutschland mit) und denke noch an Ijui. Was mich nachdenken lässt, ist die Art und Weise wie wir in Ijui behandelt worden sind. Es war ihnen unglaublich wichtig, uns so gut wie möglich zu behandeln. Und sie taten es, viel mehr als es irgendwie hätte sein müssen. Odemar hat sich Zeit für uns genommen, obwohl er eigentlich keine Zeit hatte. Ich habe mich Abends mit ihm alleine unterhalten. Mir wurde schnell klar, dass seine Stelle eigentlich 3 Arbeitsplätze sind, doch dazu fehlt es an Geld. Des Weiteren muss die Stelle geteilt werden, in Pastor und Kaufmann. Doch nun muss er sich sehr viel mit kaufmännischen Fragen quälen, und könnte eigentlich soviel mehr als Pastor machen. Das ist meine Meinung, denn Odemar würde das nicht so deutlich sagen. Zu dem Kinderheim gehört, neben dem eigentlichen Heimbetrieb, eine Kindertagestätte als Sozialwerk, eine Molkerei und Fischzucht, ich glaube eine Bäckerei und eine kleine Kapelle. Trotzdem muss jeder Cent umgedreht werden.
Odemar hat mich beeindruckt. Er weiss, dass er eigentlich zu viel arbeitet, damit man es noch gesund nennen könnte. Doch er hat mir von nur zwei kleinen Erlebnissen mit den Kindern erzählt, die ihm an seinen Tiefpunkten wieder aufgerichtet haben: „Dafür lohnt es sich!“ Er weiss sich als von Gott zu dieser Aufgabe gerufen und solange seine Kraft reicht, wird er sie machen. Wegen Menschen wie Odemar und deren Liebe, wird für die Kinder ein neues Leben möglich. Ich hab noch soviel zu lernen! Ich wünsche mir, dass ich meinen Mitmenschen auch mit diesem Einsatz und dieser Liebe begegnen und so ein Zeugnis sein kann. Ich glaube in Deutschland müssen wir allgemein raus aus unserer Fernsehsessel-Kultur. Wir hätten soviele Möglichkeiten!!
PS: Wenn`s gut läuft, gibt es morgen ein paar Fotos!

Montag, 13. Oktober 2008

Spontane Mini-Predigt

Wir sind in Argentinien!! Gestern früh stand der Bus des "Horra de Ninos" (Kinderheims) vor unserem Hotel. Horacio und Carmen haben uns abgeholt. Ein sehr liebes Ehepaar. Sie spricht sehr gut deutsch, er dafür kein Stück. Er leitet das Kinderheim in Alem, von wo aus ich gerade schreibe.
Eigentlich dachten Melli und ich, es würde gestern gleich nach Alem gehen. Pustekuche, und das war auch gut so. Als wir nach einer kleinen Verzögerung (ich hatte meinen Zollnachweis von der Einreise verlegt) über die Grenze gefahren waren, stiegen drei junge Volontärinnen zu uns. Mit ihnen zusammen haben wir (Yuhuuu!!!) auch noch die argentinische Seite der Wasserfälle angeschaut. Auf der argentinischen Seite steht man direkt über den Fällen und kann die Kraft, die das Wasser hat, erst so richtig wahrnehmen. Super! Danach haben wir uns auch noch Häuser angeschaut, die aus Riesenbäumen gebaut wurden. Mächtig wuchtig können Bäume nach 1000 Jahrenwerden, nicht schlecht. Zum Abschluss des Tages habe ich das Kunststück vollbracht, an drei Orten gleichzeitig zu sein... naja, zumindest fast. Wir waren im Dreiländereck von Paraguay, Brasilien und Argentinien. Allerdings ist der genaue Grenzpunkt mitten in einem Fluss. Ich blieb also in Argentinien.
Heute sind wir dann in einen argentinischen Gottesdienst gefahren. Der Bus vom Kinderheim hat Platz für 12 Personen, es waren allerdings ca. 30 Personen an Bord - ähm, ... das ist hier so. Der Godie fing um 9:00 Uhr mit der Sonntagschule an. Wir waren zunächst in der Seniorengruppe (weil dort viele deutsch sprechen können), es kam aber schnell auch noch das (??) Mittelalter hinzu. Tja, Melli uns ich haben uns vorgestellt, und dann sollte ich doch noch ein Wort zu ihnen sprechen - 40 min hatte ich Zeit. Ich denke es lief ganz gut. ich konnte Beispiele von unserer Reise mit einbringen und das predigen mit Übersetzung ist sowieso Luxus, denn man hat viel Zeit um über den nächsten Satz nachzudenken. Mir hat es auf jedenfall viel Spass gemacht, das Feedback war super und... ich habe mal aus dem Stehgreif 40min gefüllt ohne Konzept. War ein neues, aber motivierendes Erlebnis. Nächsten Sonntag darf ich in Buenos Aires predigen. Mal gucken, wie ich es dort mache ;-)
Morgen fahren wir mit den drei Mädels für zwei Tage nach Ijui (wieder Brasilien), um uns dort das Kinderheim und das Theologische Seminar anzugucken. Danach kommen wir hierher zurück um nach Buenos Aires zu fahren.... Vamos!

Samstag, 11. Oktober 2008

Alter Schwede!!

Nun sitze ich endlich wieder vor einem Computer und kann Kontakt zur Aussenwelt aufnehmen. Seit Rio de Janeiro ist viel passiert. Melli und ich befinden uns gerade in Foz do Iguaçu, waren aber vorher vier Tage in Itapoa. Wir sind mit dem Bus von Rio nach Curitiba gefahren und wurden von dort von Joao Heinrichs nach Itapoa gebracht. VIELEN DANK! Dort wohnten wir in einem Haus 50m vom Strand entfernt. Es wurde uns von einem Ehepaar aus der Gemeinde in Sao Paulo kostenlos zur Verfügung gestellt. VIELEN DANK! An diesen vier Tagen war das Wetter allerdings nicht immer super warm, sondern eher etwas "frisch". Das hat Melli und mir aber keinesfalls die Laune verdorben. Es tat uns beiden echt gut, ein paar Tage zu haben, um zu entspannen, die ganzen Eindrücke mal sacken zu lassen. So haben wir viel gelesen, haben Spiele gespielt (ja, ich habe Spiele gespielt!), sind spazieren gegangen und haben viel, viel, viel gefaulenzt. Am Donnerstag sassen wir dann den ganzen Tag im Bus und sind von Itapoa über Curitiba nach Iguaçu gefahren. Davon muss ich kurz was erzählen. Auf der Busfahrt hab ich mir wiedermal ein wenig Sorgen gemacht, ob Melli und ich das in Foz alles hinbekommen werden. Ich wusste, wir kommen spät an, sehr spät, eigentlich zu spät für ein sicheres umherirren. Ausserdem wussten wir noch nicht, in welches Hotel wir können, wie wir dorthin kommen etc.. So sass ich da auf meinem Sitzplatz und hab mal wieder zum lieben Gott gesagt: !Vielen Dank für all die Versorgung und Hilfe die du uns geschenkt hast, aber ist es nicht noch einmal möglich, dass wir jemanden treffen, der zumindest Englisch spricht und uns helfen kann?!" Tja, und...richtig, als wir zu einer Pause anhielten wurde Melli von einer Brasilianerin angesprochen. Sie hatte gerade 2 Semester Jounalistik in Deutschland studiert und fuhr jetzt nach Hause nach Foz. Lange Rede kurzer Sinn: Sie und ihr Vater haben uns mit ihrem Auto mitgenommen, sind mit uns rumgefahren und haben uns geholfen ein günstiges Hotel zu finden. Ist das nicht cool! Ja, weil Gott ein cooler Chef ist.
So haben Melli und ich heute ganz entspannt die überwältigend schönen Iguaçu Wasserfälle angeschaut. Ich sag euch, sowas sieht man sonst nur im Fernsehen. Gegen diese Wasserfälle sind die Niagarafälle eine Fütze. ALTER SCHWEDE, Wahnsinn!! ... Danach waren wir auch noch in einem Vogelpark - Mellis Wunsch!!! :-)
Morgen werden wir um 8 Uhr von Horacio, Carmen und einer deutschen Voluntären (Maren) vom Hotel abgeholt und schauen uns die Wasserfälle noch von der argentinischen Seite an - Zwischenruf: Die Wasserfälle liegen im Länderdreieck Brasilien, Argentinien, Paraguay. Dann fahren sie mit und nach Alem (Argentinien) ins Kinderheim. Uns los geht das nächste Abenteuer, jetzt in Argentinien...
Mittlerweile haben wir die Hälfte unserer Reisezeit hinter uns gelassen und wir beide stellen fest, dass wir uns zwar sehr auf das noch Kommende freuen, ebenso freuen wir uns aber auch wieder auf zuhause und uns Bekannte. Damit auch einen herzlichen Dank an alle, die an uns denken! Wir denken auch an euch, auch wenn wir uns momentan nicht persönlich hören lassen! Bis demnächst!

Freitag, 3. Oktober 2008

Auf Romarios Fussspuren!


Heute ist die Zeit in Rio de Janeiro schon wieder vorbei. Melli und ich werden zwar gleich noch einmal zur Copacabana fahren, doch heute Abend werden wir in einen Bus steigen und 14 Stunden nach Curitiba fahren. Dort wird uns ein Herr Joao Heinrichs aufgabeln und zum Strandhaus nach Itapoa fahren.
Die letzten Tage waren echt schoen.
Wir haben einen Naturpark besucht. Unglaublich wie ruhig es mitten in der Metropole Rio sein kann, richtig romatisch mit Wasserfaellen etc. Danach waren Melli und ich selbstverstaendlich noch im Maracana, in einem der groessten Fussballstadien der Welt (sah gar nicht so gross aus). Dazu gehoerte natuerlich auch die Hall of Fame. Ich stand dort auf den Fussabdruecken von Romario und Co., sogar die Fussabdruecke von Franz Beckenbauer gab es dort und ich glaube es warenb die einzigen auslaendischen Abdruecke. Wir durften in die Umkleidekabinen usw.. Cool, denn in diesem Stadion findet 2014 das Finale der weltmeisterschaft statt...hoffentlich ein wenig restauriert.
Am naechstene Tag waren wir dann mit Ivan und Rebecca unterwegs. Sie sind in unserem Alter und gehoeren zu der Baptistengemeinde unserer Gasteltern. Ivan spricht fliessend deutsch, da er Germanistik studiert (wie verrueckt) und 1,5 Jahre in Berlin lebte.
Zunaechst haben wir das Nachtleben an der Copacabana erkundet bis wir am naechsten Tag die Christus-Statue angeguckt haben und am Zuckerhut waren.
Eine Sache haben wir hier auch sehr gerne und sehr viel gemacht: gegessen! Brasilianisches Grillfleisch - WOW! Wir waren zweimal in Restaurants, in denen man einen Festpresi zahlt und dann soviel essen kann wie man will. Die Kellner schneiden es direkt an deinem Platz vom Spiess ab. Bei mir haben die Kellner schon ein wenig unglaeubig geguckt - ich denke, es kommen selten Gaeste, die soviel Fleisch essen :)
Es geht uns also WUUUNDERBAR, wie unser Gastvater Joao sagen wuerde.
Wenn wir dann in Itapoa angekommen sind, werden wir weiter entspannen... und eventuell auch ein Internetcafe finden. Bis spaeter also...

Dienstag, 30. September 2008

Am Zuckerhut

Hallo! Seit etwas mehr als einer Stunde sind wir jetzt in Rio de Janeiro angekommen. Wir sind hier bei einer Multikulti-Familie untergebracht - Frau ist Amerikanerin, er ist eigentlich Brasilianer, beide lebten aber schon 5 Jahre in Kanada und alle, auch die Tochter (die so alt ist wie Melli) sprechen hier gleich mehrere Sprachen. Es ist schoen, sich endlich wieder verstaendigen zu koennen, auch wenn es auf Englisch ist. Ansonsten ist es bei ihnen einfach nur cool, zumindest wie wir es bis jetzt einschaetzen koennen. Wir wurden erstmal mit einer genial leckeren Pizza verwoehnt - endlich mal kein Reis - und uns wurde gleich alles for free angeboten, d.h. soviel Internet und Telefon wie wir wollen, weil alles nichts kostest, weil alles uebers Internet, also alles super. Familien, wir rufen an!! Ausserdem haben die hier auch eine Toilette, bei der man das benutzte Klopapier nicht in den Muelleimer schmeissen muss (was wir nie getan haben) sondern tatsaechlich in die Toilette schmeissen darf. Und dann auch noch WarmWasserDuschen - wie schoen - Erleichterung.
Da faelllt mir gleich wieder auf, an was fuer einen Luxus ich eigentlich gewohnt bin. Ich habe die letzten 12 Tage pure Armut sehen duerfen, mich darueber aufgeregt, aber selber ertragen tue ich sie nicht laenger. Fuer Melli und mich ist das nur ein Ausflug, fuer viele hier aber harte Realitaet. Gerade heute habe ich im Flugzeug erst wieder einen Artikel zu diesen Lebensunterschieden gelesen. Ich stimme dem Autor zu, es kann nicht darum gehen, dass wir unseren Wohlstand verteufeln. Nein, stattdessen koennten wir vielleicht ein wenig mehr Dankbarkeit dafuer ausdruecken. Es geht nicht darum unser letztes Hemd zu verkaufen und all unser Geld unter den Armen zu verteilen. Ein Auge fuer den Menschen direkt neben mir ist vielleicht schon ein Anfang. Ich wuerde nur gerne zu einer Einstellung gelangen, in der ich bewusster mit dem umgehe, was ich alles haben darf. Danke Gott, dass es mir so gut geht!
Kurz noch zum letzten Tag. Unseren letzten Tag in Fortaleza durften wir wieder sehr geniessen. Wir haben uns gleich morgens frueh an die schon erwaehnte Bushaltestelle gesetzt. Eigentlich schon viel zu frueh, aber, was solls. Eine halbe Stunde verging, eine dreiviertel Stunde verging...und dann... kam wieder einer von den vielen Taxifahrern zu uns...Cumbuco??? Sim, ... aber nicht mit dir, dachte ich. Doch eine Frau an der Bushaltestelle bestaetigte ihn und machte uns deutlich, dass wirklich am Sonntag kein Bus nach Cumbucu fahrt. Na super, das wird teuer, dachte ich (wiedermal). Lange Rede, kurzer Sinn: wird sind mit ihm mitgefahren, er hat uns zu einem wunderschoenen Strand gebracht, hat uns auf Wunschzeit dort wieder abgeholt, hat uns dort alles erklaert, hat uns auch alles gezeigt, ist mit mir noch zur Tankstelle gefahren und hat mir geholfen Geld zu wechseln. Alles in allem war er mehr als super freundlich. Beim Aussteigen las ich ein Schild auf seinem Amaturenbrett und fragte was das bedeutet? Er erklaerte mir, es bedeute: Danke Gott jeden Tag fuer seine Fuehrung! - Muss ich noch mehr dazu sagen??
Uns geht es gut!!

Sonntag, 28. September 2008

Bremen, olé!! Schade Bayern :-)

Melli und ich sind jetzt den zweiten Tag in Fortaleza an der Nordostküste Brasiliens. Nach ein paar Anfangsschwierigkeiten konnte wir heute den Aufenthalt hier auch geniessen.
Unser Flug von Manaus nach Fortaleza war eigentlich als Zeit der Entspannung gedacht (wir haben das Fliegen geniessen gelernt). Doch leider kam es etwas anders, zumindest für mich. Mir war die ganze Zeit über unwohl und mein Magen drehte sich. Dies zeigte auch kurz vor der Landung seine ersten Auswirkungen. Ich wollte nur noch so schnell wie möglich in ein Hotel. Ab zur Tourismus-Information und mit einem Taxi zu einem 2-Sterne Hotel. Die Nacht war der Horror - Durchfall und mehrmaliges Übergeben hatten mich völlig entkräftigt. Melli hat sich die ganze Nacht um mich gekümmert - sie hatte irgendwie alles eingepackt, was man so brauchte. Gestern fühlte ich mich dann noch schlapp und es war auch noch nicht alles gut, doch viel Schlaf und Mellis Umsorgen haben es geschafft. Heute war schon wieder alles sehr gut.
Eigentlich wollten wir heute nach Cumbuco fahren, um den dortigen Traumstrand zu bewundern. Der Strand hier ist nämlich nicht so schön wie erwartet :( Als wir zwei Stunden an einer Bushaltestelle gestanden und unzählige Busse angehalten hatten, erbarmte sich doch ein Mann und hat uns mit Händen und Füssen erklärt, dass heute kein Bus mehr nach Cumbuco fährt - super!!!, vor allem, nachdem uns mehrere Busfahrer vermittelten, das wir richtig stehen und warten müssen. Nun ja, danach haben wir uns an unseren Minipool unseres Hotel oben auf dem Dach gelegt. Das war toll. Einfach nichts tun, in der Sonne liegen, ab und zu in den Pool, weiter in der Sonne bruzzeln. Genial. Daür haben wir auch endlich ein Zimmer, in dem die Klimaanlage leiser ist, als ein 12-Tonner, der direkt neben dir vorbeibraust. Heute konnten wir uns also so richtig entspannen. Gerade waren wir sogar noch lecker essen und bis jetzt macht mein Bauch auch keine Zicken. Also: Alles wunderbar.
Morgen wird ein neuer Versuch gestartet in Richtung Cumbuco - ist schliesslich schon wieder der letzte Tag hier, bevor es nach Rio geht!

PS: Die Überschrift soll meine Freude über die Bundesliga Ergebnisse der letzten zwei Spieltage wiedergeben!

Mittwoch, 24. September 2008

Piranhas und Alligatoren

Boa Dia aus Manaus! Seit ein paar Tagen sind wir nun hin Manaus und morgen geht es wieder weiter - Fortaleza an der Nordostlüste wartet auf uns. In den letzten Tagen ist unglaublich viel passiert. Ich versuche einmal einen kurzen Überblick zu geben, da ich sonst meine Zeit hier im Internetcafé überziehen würde.
Vom Flughafen sind wir erstmal in eine Pension die in unserem Brasilienführer angegeben war; Pension klingt gut, es ist aber eine sehr billige Absteige, doch dass ist hier standard bzw. schon gehobene Klasse. Wir waren aber schon glücklich über ein klimatisiertes Zimmer. Am na¨chsten Tag ging dann das Abenteuer erst richtig los. Eine Bootstour auf dem Rio Negro. Wir sahen das Naturphänomen des Zusammenflusses von Negro und Amazonas (schlammiger Fluss trifft klares, schwarzes Wasser), Riesenseerosen und jede Menge Regenwald. Am Abend sind wir an einer schwimmenden Lodge angekommen. Cool, mitten im Regenwald auf einem der grössten Flüsse dieser Welt übernachten. Doch das hat mit sich gebracht, dass wir keine Klimaanlage hatten (IHR KÖNNT EUCH NICHT VORSTELLEN WIE HEISS ES HIER IST!) und die Dusche mit Flusswasser funktionierte. Wir sind dann auch gleich wieder aufgebrochen um fischen zu gehen - Piranhas! Wie schon in Deutschland, habe ich auch hier kein Fischerglück. Die haben meine ganzen Fleischköder weggefuttert und sind nur bei den anderen Abenteurern an den Haken gegangen - blöde Piranhas! Danach gab es erstmal Essen: wie fast immer hier in Brasilien gab es Reis mit Bohnen, dazu dann Fisch uns Nudeln und natürlich viele Früchte! Im Dunkeln sind wir dann mit dem Kanu raus und haben Alligatoren gesucht. Leider ist unserem Guide (der ist ins Wasser gestiegen - völlig bekloppt) der richtig grosse entwischt. Dafür hat er ein Babyalligator ins Kanu geholt und Melli und ich durften ihn mal halten - war süss, noch zumindest. Am nächsten Tag sind wir drei Stunden durch den Schungel gewandert und viel, viel, viel geschwitzt. Jede Menge interessante Sachen durften wir lernen und haben von einer Anaconda-Haut über eine Tarantula bis zum Affen viele Tiere gesehen, waren aber auch froh, als wir wieder auf der Lodge waren zum ausruhen. Am späten Nachmittag sind wir dann mit einem Schnellboot bis zu einem Platz gebracht worden, an dem ein Taxi uns abholen konnte und uns zurück zur Pension gebracht hat.
gestern haben wir noch die Stadt angeguckt. Man kann es nicht beschreiben, man kann es sich nicht vorstellen, man muss es sehen und riechen: diese Stadt ist dermassen dreckig! In Deutschland sieht es so nur auf Mülldeponien aus. Schrecklich in was für Verhältnis hier gelebt wird. Allerdings haben wir hier auch gemerkt, dass die Bewohner hier daran viel selbstverschulden. Dennoch liegt es zum grossen Teil auch an der Art und Weise, was die Regierung mit dem Geld macht.
Heute ist unser Tag zum faulenzen. Morgen brechen wir wieder früh auf um zum Flughafen zu fahren - wenn wir denn in den richtig Bus steigen, es gibt hier nämlich scheinbar nur Busse :)
Vielen Dank für die netten Kommentare und Grüsse. Euer Gebet erfahren wir hier und brauchen es weiterhin, denn nicht alles ist so einfach wie es vielleicht klingt :)
Soweit geht es uns also gut! Wir freuen und auf ein paar entspannte Tage am Meer. Von da dann in ein paar Tagen mehr.

Freitag, 19. September 2008

Cotia und Diadema

Es wird mal wieder Zeit zu berichten. Vorgestern Nachmittag (als ihr daheim in Deutschland alle tief und fest geschlafen habt) ist Luiz mit Melanie, mir und den beiden Volontärinnen noch in eine Künstlersiedlung gefahren. Wir sind durch Geschäfte gebummelt und haben den ersten Eindruck vom Land und der Stadt bekommen - dachten wir. Gestern sind wir nämlich nach Diadema gefahren in die Kindertagesstätte. In ihr werden Kids aus den Slums von Rio betreut. Insgesamt 170 Kinder werden neben der teilweise schlechten Schulbildung auch weiterhin unterrichtet: es wird gebastelt, Sie lernen mit dem Computer umzugehen u.v.a.. Zudem wird versucht, mit den Kindern emotionale Schädigungen aufzuarbeiten. Das eigentlich Wichtige aber ist, dass die Kinder zu essen bekommen und sich im Bad z.B. duschen können, die Haare geschnitten bekommen etc.. Luiz sagte: "Wer einen hungrigen Magen hat, kann nicht zuhören." Für mich wurde wieder einmal deutlich, dass es nicht auf unsere großen Evangelisationsprogramme ankommt, sondern darauf, Menschlichkeit zu zeigen und unseren Mitmenschen mit Liebe zu begegnen - denn damit erreicht man oft mehr. Eine der Leiterinnen in Diadema ist jetzt Rechtsanwältin und war damals auch eines von den Kids aus den Favelas. Apropos Favelas! Mit dem Pastor des Kinderheimes sind wird auch noch in die Favelas gegangen. Man hat ja schon viel gehört, aber wenn man es erstmal gesehen hat, wird einem ganz anders: aus ein paar Brettern zusammengezimmerte EIN-Raum-"Wohnungen". Ich habe an meine Ansprüche gedacht, an das deutsche Sozialsystem und die vielen Beschwerden über zu schlechte Verhältnisse und zu wenig Arbeitslosengeld etc.. Autsch! Der Großteil der Bevölkerung wohnt in solchen Favelas, obwohl sie arbeiten. Welch ein Kontrast war es, als wir am Stadtteil der Millionäre und Milliardäre vorbeifuhren, die umgeben waren von hohen Mauern. Die Kita stand inmitten von Favelas! Gott sei Dank gibt es Menschen, die ihr Herz am richtigen Fleck haben und vor allem den nötigen Mut besitzen, sich in solch eine Aufgabe berufen zu lassen. Keinem der Superreichen hier in Sao Paulo würde 1 Million weniger wehtun!
Um so schöner war es, als wir am Abend in Cotia an einem Gottesdienst mit den Kindern teilnahmen. Sie hatten Freude daran Lieder zu singen, haben gespannt zugehört, ihre Augen waren ganz groß, sie haben gelacht. Hier gibt es Leute, die Nächstenliebe praktizieren und nicht nur davon reden. Die Kids kamen nach dem Godie auf Melli und mich zu (wie schon die ganzen Tage vorher, besonders wegen der blonden Haare von Melli). Sie wollten uns "Gute Nacht" sagen und uns in den Arm nehmen - ich habe es sehr gerne getan!
Heute geht es mit Luiz in die Innenstadt von Sao Paulo. Morgen fliegen wir dann nach Manaus in den Amazonas. Ich weiß noch nicht, ob ich da regelmäßig schreiben kann. Mal gucken, was dort auf uns zukommt...

Mittwoch, 17. September 2008

GELANDET!

Wir sind in Brasilien, genauer noch in Sao Paulo!
Gestern Abend sind wir losgeflogen. Um halb 11 ging es los. Im Flugzeug erstmal die Lage gepeilt - ja, jeder hat seinen eigenen Fernseher, es gibt die aktuellsten Filme zu sehen und zu eng ist es auch nicht. Nun ja, nach einem Film vielen mir die Augen so krass zu, dass ich erst wieder zum Fruehstueck so richtig wach geworden bin, was aber unerwartet gut war. Aussteigen. Unglaublich lange warten bis man seinen Stempel in der Reisepass bekommt (60min). Dann wurde wir von Louiz Leidner abgeholt. Er ist Leiter eines Kinderheimes hier in Sao Paulo. Der Arme ist fuer uns super frueh aufgestanden, denn wir sind um 6.30Uhr Ortszeit gelandet und zum Flughafen waren es etwas mehr als eine Stunde Fahrt. Auf der Fahrt zurueck die ersten Eindruecke. Schnell wurde eine Information von Liuz auch sichtbar - es gibt eine riesen Spanne zwischen arm und reich. Dabei sind 80% der Bevoelkerung arm. Gruselig zu sehen, wie hier ¨gehaust¨ wird. Und ich habe mir Gedanken ueber einen eigenen Fernseher im Flugzeug gemacht. Peinlich, dachte ich. Mehr zu diesen Eindruecken aber spaeter, denn jetzt fahren wir erstmal zu...ich hab keine Ahnung...evtl. morgen mehr - denn in Deutschland ist es jetzt 19:30 Uhr....hier erst 14:30 Uhr!

Dienstag, 16. September 2008

Auf geht's...

Heute ist der große Tag. Wir fliegen für sechs Wochen nach Südamerika.
So langsam macht sich Aufregung breit. Heute habe ich nochmal mit Carlos telefoniert - unglaublich was der für uns alles organisiert hat. Den Großteil unserer Reise sind wir in Privatunterkünften untergebracht. Wir werden von Flughäfen abgeholt. Einfach riesig! Und beruhigend ist es zudem auch. Melli und ich machen uns schon manchmal Gedanken, wie es wohl werden wird. Immer wieder werden wir auf die Gefahren in den Ländern hingewiesen, gerade wenn man Tourist ist. Um so besser, dass wir seit heute auch noch eine Unterkunft in Rio haben - bei einem Baptistenpastor!
So ist dies vorerst die letzte Mail aus Deutschland. Mit ein wenig Magengrummeln aber auch mit einer riesen Portion Vorfreude machen wir uns in ein paar Stunden auf in Richtung Flughafen! Demnächst also mehr...dann aus Brasilien!

Montag, 15. September 2008

Gott ist gut

Ich sitze gerade an Kai’s neuem Arbeitsplatz, seinem Schreibtisch in der Baptistengemeinde in Wiesbaden. Kai’s Ordination gestern war echt gelungen und ich glaube, er wird es hier echt gut haben.
Nach dem Gottesdienst waren wir noch mit seiner Familie und einigen „Elstalern“ essen. Es war echt schön, alte Gesichter wiederzusehen, auch wenn man nicht wirklich viel Zeit miteinander hatte. Schön war, dass wir mit Chrille & Caro noch bei Kai eine etwas längere Zeit zum Quatschen und Kaffee trinken hatten.
Jetzt treffe ich gerade die letzten Vorbereitungen per E-mail für unsere Reise. Auch wenn uns die letzten Informationen von unserer großen Hilfe Carlos noch fehlen, läuft gerade alles mehr als gut. Beispiel: Wir haben lange Zeit vergessen, uns um eine Unterkunft in Rio zu kümmern. Vor ein paar Tagen haben wir Kontakt zu einem Brasilianer in Hamburg aufgenommen, der dort Pastor ist. Heute hat er angerufen und meinte: „Ich habe wahrscheinliche eine Unterkunft für euch!“ – Gott ist gut!
Um dem Ganzen noch einen drauf zu legen, muss ich noch von unserem Zwischenstopp in Wetter erzählen. Melli und ich haben unseren Mietvertrag unterzeichnet und als Sahnehaube noch zugesagt bekommen, dass alle einfach verglasten Fenster noch durch neue Fenster ersetzt werden. Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet – „wie cool“, dachte ich. Und alles, obwohl sie auf Anfrage sagten, dass sie die nicht ersetzen wollen, weil sie noch völlig intakt sind. Dreistigkeit siegt manchmal doch, bzw.: Gott ist gut!
So, und das Beste zum Schluss: Melanie und ich sind heute 2 Jahre verheiratet. Was haben wir nicht schon alles durchgemacht. Was steht/liegt nicht noch alles vor uns. Doch es geht uns gut – Gott, du bist gut! Danke!

2 Wochen in der Heimat und die letzten Vorbereitungen

Ich sitze gerade im Auto - Melli fährt ;-) - und wir sind auf dem Weg nach Wiesbaden zu Kais (mein liebster Trauzeuge) Ordination. Die letzten zwei Wochen haben wir in Ostfriesland bei unseren Eltern verbracht. Schön war’s, wenn auch nicht ganz entspannend. Das lag aber nicht an unseren Eltern. Wir wurden unheimlich umsorgt und verwöhnt (darf man sich auch mal gefallen lassen, dachte ich mir). Es ist schon ein gutes Gefühl, Eltern zu haben, die einen lieben und bei denen man immer willkommen ist. Das ist heute ja leider ich mehr selbstverständlich. Ich habe ganz andere Situationen selber schon kennen lernen dürfen und was Melli so manches Mal von ihrer Arbeit berichtet, ist einfach nur bedrückend. Uns geht es, GOTT SEI DANK, besser. Danke Mama & Papa, Danke Schwiegermütterchen & Schwiegerväterchen!
Das es nicht nur entspannende Wochen waren, lag daran, dass Melli und ich unsere letzten Vorbereitungen für unsere große Reise zu erledigen hatten. In 3 Tagen geht es los: 6 Wochen Südamerika, quer durch Brasilien, Argentinien und Chile. Letzte Besorgungen, noch mal alles kontrollieren, letzte Besorgungen, alles kontrollieren, allerletzte Besorgungen, letzte organisatorische Aufgaben (E-Mails schreiben!!), wirklich letzte Besorgungen…
Zwischendurch haben wir auch noch unsere Zukunft geplant. Melli und ich gehen Anfang Dezember nach Wetter. Dort werde ich am 01.Januar 2009 die Pastorenstelle in der Baptistengemeinde (Kaiserstr.) antreten. Mehr zu unseren Erlebnissen bei der Vermittlung in die Gemeinde und unsere ersten Besuche gibt es ab Dezember hier zu lesen – soviel im Voraus: alles ein unglaubliches Geschenk!
Zumindest waren wir in den letzten Tagen noch in Wetter, um eine Wohnung zu besichtigen, die wir schon durch Fotos kannten. Lange Rede kurzer Sinn: wir werden gleich noch einen Zwischenstopp in Wetter machen um den Mietvertrag zu unterschreiben.
Dann werden wir auch noch einen Mitfahrer nach Wiesbaden mitnehmen. Wir wissen nur, dass es ein Serbe ist, der kein Deutsch spricht. Mal schauen, was passiert….

TIME TO SAY GOODBYE

Elstal, Auf Wiedersehen!
Die letzten Wochen waren schon eine merkwürdige Zeit. Am 05.Juli durfte ich mein Zeugnis in die Hand nehmen und meinen Aussendungsgottesdienst feiern. Ich hab’s geschafft, ich habe meinen „Master of Theology“ in der Tasche. Ein fünfjähriges Studium liegt hinter mir, d.h auch eine Menge Erlebnisse. Positives und Negatives bringt so ein Studium mit sich. Sicherlich war das Studium gesprägt durch viele Inhalte und theologische Diskussionen und teilweise mächtigen Gedankensprüngen – postive wie negative :). Doch nicht die vielen Bücher und Hausarbeiten sind es, die ich aus diesen 5 Jahren mitnehme. Es sind eher die zwischenmenschlichen Lehrstunden die ich dort hatte. Einerseits habe ich Freunde finden dürfen und ich hoffe es sind Freunde für’s Leben (wird allerdings schwierig – falscher Beruf). Andererseits gab es auch viele Auseinandersetzung und Begegnungen, die mal mehr, mal weniger gut gelöst worden sind; an einigen durfte ich wachsen, an anderen verzweifeln und einige wurde nie gelöst.
Als Melli und ich vor 2 Wochen unsere Wohnung leer räumten, war der Campus so gut wie ausgestorben. Wir hatten uns schon in den Tagen vorher immer wieder von uns liebgewordene Personen verabschieden müssen – das schwierige daran: diesmal nicht nur für ein paar Wochen Semesterferien. Deshalb waren wir irgendwie froh, dass auch wir endlich gehen durften. Auch wenn wir durch mangelhafte Zeitplanung von meiner Seite viel später losfuhren als geplant und nur noch gestresst und mit den Gedanken schon bei Urlaubsplanungen waren, machten uns Chrille & Caro sowie Familie Bär den Abschied nicht gerade leicht. Es war komisch auf der B5 Richtung Autobahn zu fahren, vorbei an McDonalds und Aral, die Strecke, die man doch so oft gefahren ist und doch nie so endgültig – eine Träne wurde weggedrückt. Auf geht’s, Ostfriesland wir kommen…

Timo's kleine Welt

Hallo lieber Besucher! Was drüber steht, ist auch drin. In diesem Blog möchte ich euch einen Einblick in meine kleine Welt ermöglichen, mit (fast) allem was dazu gehört.
Insbesondere für meine Freunde aus Studienzeiten ist diese Einrichtung gedacht – damals hab ich euch die Ohren vollgequasselt, jetzt könnt ihr die Dosis selbst bestimmen ;-) Ich vermisse euch jetzt schon!